Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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verwandt die Dendrochronologie, und in der Erdgeschichte die Isotopen-Methode
für Gesteine. Aber wenn diese Zeitmessungen auch
nur annähernd exakt wären, wäre die ganze Chronologiekritik ohne
Grundlage.
Weil aus älterer Zeit keine zuverlässigen und datierbaren Nachrichten
existieren, führen auch astronomische Rückrechnungen ins Leere.
Der Himmel ist kein Uhrwerk, in das man nach Belieben rückwärts
blicken kann.
Aus vorgeschichtlicher Zeit lassen sich keine Zeitstellungen bestimmen.
Die ganze Chronologie und alle Daten der älteren Geschichte
und der Vorzeit sind ein riesiger Unsinn.
Die offiziellen Zeitstellungen der Vorgeschichte sind grotesk übertrieben.
Die Millionen Jahre Erdgeschichte existieren nur in den Hirnen
der Geologen; die Jahrtausende und Jahrzehntausende prähistorischer
Epochen nur in der Einbildung der Archäologen, die mehreren
Jahrtausende Altertum nur in der Meinung der Altertumswissenschaften
und ein tausendjähriges Mittelalter nur als Dogma der
Mediävisten.
Die Kulturepochen der Vorgeschichte sind als viel kürzer anzusehen
und haben sich häufig überschnitten. Es besteht kein Grund, eine
tausendjährige Bronzezeit und eine ebenso lange Metallzeit anzunehmen.
Die großen technischen Errungenschaften der Menschheit sind in
einem kurzen Zeithorizont zu sehen.
Alle Daten der Geschichte gründen wie selbstverständlich auf der
Anno Domini-Zählung. Aber seit wann gibt es diese überhaupt?
Kaum ein Forscher stellt sich die Frage nach dem Ursprung und Alter
jener Jahrzählung. - Chronologie ist wie Quellenkritik ein Stiefkind
der Geschichtsforschung.
Die christliche Zeitrechnung ist die erste und einzige Jahrzählung,
die wir in der Geschichte kennen. Von älteren Rechnungen wissen
wir nichts. Aber die christliche Jahrzählung wird erst zuverlässig mit
zuverlässigen Quellen.
Die christliche Jahrzählung mit arabischen – oder römischen - Zahlen
ist wie die gesamte historische Zeitrechnung im 18. Jahrhundert
entstanden und vornehmlich das Werk dreier Gelehrter, nämlich von
Scaliger, Calvisius und Petavius