Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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Es ist richtig, daß Tell die meiste Zeit als Freiheitsheld und Tyrannenmörder
gesehen wurde. Aber hier geht es um eine Analyse der
Matrix jener Geschichte. – Diese ist bis heute nicht gemacht worden.
Die Befreiungsgeschichte der Schwyzer, die Geschichten vom Rütli
und von Wilhelm Tell, sind ein Beispiel dafür, wie kurze Mitteilungen
in einer Chronik zuletzt zu einem Monumentalgemälde ausgemalt
wurden.
Im Weißen Buch von Sarnen nehmen die Notizen über die Befreiungsgeschichte
der Waldstätte und über Wilhelm Tell etwa zehn
Druckseiten ein. - Und wieviel tausend Seiten haben die Historiker
bis heute daraus gemacht?
Zuerst die Befreiungsgeschichte.
Nach der obigen Chronik hätten sich die Habsburger in den östlichen
Gebieten der nachmaligen Eidgenossenschaft ausgedehnt.
König Rudolf von Habsburg habe gerecht regiert und den Untertanen
Freiheiten versprochen.
Doch nach Rudolfs Tod bekamen die Waldstätte Vögte, welche
überheblich und ungerecht waren und die Untertanen bedrückten.
Die Vorfälle mit dem Bauern im Melchi, dem Herrn von Altsellen und
Stauffacher in Schwyz brachten den zündenden Funken. Die drei
Männer verschworen sich und berieten auf dem Rütli. Die Stauffachersche
Gesellschaft, wie man sie nannte, wurde immer mächtiger.
Statt auf dem Rütli tagte die verschworene Gesellschaft nun auf der
Alp Trenchi südlich des Stanser Horns. Man schritt zu handgreiflichen
Aktionen. Die Burgen wurden gebrochen und die Beteiligten
schworen einen Bund der drei Länder.
Beckenried am Vierwaldstättersee in Nidwalden wurde neuer Tagungsort.
Läßt man die Vorgeschichte, die Gefahr durch den Ausdehnungsdrang
der Habsburger und die Willkür der Vögte beiseite, so bleiben
drei Namen von drei Orten übrig: Rütli, Trenchi und Beckenried.
Die Namenanalyse zeigt, was mit der Gründung der Eidgenossenschaft
gemäß der Matrix gemeint war.
Das RÜTLI ist eine in den Hangwald am linken Ufer des Urner Sees
gerodete Wiese.