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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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Hier wiederum ein geschichtskritischer Einwand:<br />

Ist es nicht sonderbar, daß es „im 16. Jahrhundert“ Geistesgrößen<br />

von seltener Statur gegeben hat – Zwingli, Bullinger, Erasmus, Ökolampad,<br />

Calvin – im 18. Jahrhundert aber nichts mehr oder nur mehr<br />

dürftiges Mittelmaß?<br />

Und wer hat das riesige schriftstellerische Werk dieser Reformatoren<br />

verfaßt? – Wie bei Michael Stettler und Aegidius Tschudi sind gut<br />

dotierte Schreibstuben und Gelehrtenkreise anzunehmen. Die Renaissance<br />

und der Barock müssen Epochen von ungeheurer geistiger<br />

Fruchtbarkeit gewesen sein.<br />

Durch die Glaubensspaltung entstanden die Kirchen, die wir heute<br />

kennen, also die verschiedenen protestantischen Bekenntnisse und<br />

die römisch-katholische Kirche. Aber was wir als Quellen vor uns<br />

haben, sind Ergebnisse, nicht die Vorgeschichte und nicht der Ablauf.<br />

So ist zum Beispiel die Auffassung, die Waldstätte seien im Zeitalter<br />

der Reformation beim alten Glauben geblieben falsch.<br />

Erstens gab es damals noch kein definiertes Glaubensbekenntnis.<br />

Und auch die Innerschwyzer wollten als gute Reformatoren des<br />

Glaubens gelten.<br />

Das beweist etwa die erfundene Geschichte eines Jahrhunderte langen<br />

Marchenstreites zwischen der Talschaft Schwyz und dem Kloster<br />

Einsiedeln.<br />

Schon „um 1350“ sollen die Waldleute mit der Säkularisierung von<br />

Klöstern begonnen haben (Weisz, 104 ff.). Das wäre noch weit über<br />

ein Jahrhundert vor Bern gewesen.<br />

Während der „Reformation“ selbst blieben die Waldstätte eher ausgeschlossen<br />

als abseits.<br />

Zwar hätten die Innerschwyzer schon „1524“ auf einer Tagung in<br />

Beckenried gegen das Luthertum Stellung bezogen.<br />

Und vor allem gab es eine außerordentliche Landsgemeinde in<br />

Schwyz am „Ostermontag, den 10. April 1531“.<br />

Die Beschlüsse enthielten 14 Paragraphen zur Abwehr reformatorischer<br />

Einflüsse und zur Bekräftigung des alten Glaubens. Unter anderem<br />

sollte vermehrt das Ave Maria gebetet werden – auch zum<br />

Gedenken an die Altvordern aus Schweden!

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