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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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379<br />

Drei Schweizer Briefmarken aus der Zeit der großen Bedrohung<br />

von außen<br />

Bilder auf Briefmarken widerspiegeln den herrschenden Zeitgeist oft unmittelbarer<br />

und vielschichtiger als Texte. Das beweisen die drei hier wiedergegebenen Wertzeichen<br />

aus der Schweiz zur Zeit ihrer größten Bedrohung: vor und während des Zweiten<br />

Weltkriegs.<br />

Die erste Briefmarke eines unbekannten Grafikers wurde aus Anlaß der Bundesfeier<br />

1938 herausgegeben. Dargestellt ist eine Sicht auf den Urnersee, mit der Tellskapelle<br />

auf der linken, und dem majestätischen Bergkegel des Gitschen – einem Vorberg<br />

des Uri-Rotstocks – auf der rechten Seite des Bildes.<br />

Die Szene ist ruhig und friedlich. Aber deutlich hört man die Chiffren Tell und Urschweiz<br />

heraus.<br />

Die zweite Marke für die Bundesfeierspende 1940 stammt vom Grafiker Bernard<br />

Reber und stellt das Denkmal für die legendäre Schlacht von Giornico „1478“ dar.<br />

Das Monument oberhalb von Giornico in der Leventina wurde 1927 von dem Tessiner<br />

Bildhauer Apollonio Pessina aus Ligornetto geschaffen.<br />

Dargestellt ist ein kniender, kräftiger Mann, der einen gewaltigen Block bewegt, um<br />

ihn auf Feinde herabrollen zu lassen.<br />

Der Heroismus der Plastik erinnert in einer gewissen Weise an den „sozialistischen<br />

Realismus“.<br />

Aber die Aussage des Briefmarken-Bildes für 1940 ist überdeutlich und ähnlich dem<br />

von Abbildung 17: Wir sind bereit, uns zu verteidigen, wenn man uns angreift!<br />

Die 10-Rappen-Briefmarke von 1941 ist von dem bekannten Künstler Paul Boesch<br />

entworfen worden. – Von diesem stammen auch die Illustrationen zu Hie <strong>Eidgenossen</strong>schaft,<br />

von denen mit Abbildung 2 ein Beispiel gebracht wird.<br />

Dargestellt ist auf dieser Marke von 1941 die Gründung Berns, die sich in jenem<br />

Jahre angeblich zum 750-ten Male jährte. - Der Anlaß wurde in Bern festlich begangen.<br />

Boeschs Bild von der Stadtgründung ist künstlerisch und farblich gekonnt, aber vollkommen<br />

unhistorisch: Was sollen die großen, schön behauenen Sandsteinblöcke?<br />

Und dieser pseudomittelalterliche Ritter?<br />

Aber die aktuelle Aussage stimmt: 1941 waren - trotz der Bedrohung durch die Achsenmächte<br />

- die Krisenjahre vorbei. Die Kriegskonjunktur schaffte wieder überall<br />

Brot und Arbeit.

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