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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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154<br />

Pompeji war zu einer gewissen Zeit der bedeutendste Wallfahrts-Ort<br />

der altchristlichen vesuvianischen Religion.<br />

Die Stadt spielte auch eine große Rolle als Pflanzstätte eines neuen<br />

„antiken“ Kunstempfindens.<br />

Das führt zu einer zentralen chronologischen Überlegung:<br />

Das konventionelle Datum „79 AD“ der Zerstörung des letzten „antiken“<br />

Pompejis ist absurd.<br />

Das antike, mittelalterliche oder Renaissance-Pompeji muß noch vor<br />

weniger als drei Jahrhunderten bestanden haben. Anders kann man<br />

den Einfluß der Stadt am Vesuv auf die neuzeitliche europäische<br />

Kunst nicht erklären.<br />

Vielleicht hat die plinianische Vesuv-Katastrophe erst etwa in den<br />

1740er Jahren stattgefunden. Der katastrophale plinianische Ausbruch<br />

des Vesuvs steht folglich am Ende der Vorgeschichte und<br />

markiert den langsamen Beginn der glaubwürdigen Geschichte.<br />

Und Pompeji ging nie vergessen, wie uns die Geschichte vorlügt. –<br />

Ziemlich bald nach der Katastrophe begann man mit den Ausgrabungen.<br />

Damit kommen wir zu dem erwähnten Bild der Jammertal-Schlacht<br />

des Diebold Schilling zurück.<br />

Die genaue Betrachtung der Illustration zeigt dem sensibilisierten<br />

Betrachter unwillkürlich verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Mosaik<br />

der Alexanderschlacht aus Pompeji:<br />

Schillings Bild hat die gleiche inhaltliche Anordnung des Schlachtengeschehens:<br />

auf der einen Seite die Berner, auf der anderen die<br />

Feinde.<br />

Der berittene Anführer des feindlichen Heeres im Jammertal (links im<br />

Bild), trägt einen Turban und einen kunstvoll aus Tüchern gewickelten<br />

Gesichtsschutz, der nur Augen und Nase frei läßt. – Die Ähnlichkeit<br />

mit der exotisch anmutenden Kopf- und Gesichtsbedeckung des<br />

Perserkönigs in dem pompejanischen Mosaik scheinen mehr als nur<br />

zufällig.<br />

In Schillings Jammertal-Bild ersticht der Berner Anführer Ulrich von<br />

Erlach mit einer Turnierlanze einen feindlichen Ritter in voller Rüstung.<br />

Der Getroffene neigt sich auf seinem bereits zusammengebrochenem<br />

Pferd nach rückwärts.

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