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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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Die heutige barock-klassizistische Heiliggeist-Kirche in Bern soll um<br />

1725 errichtet worden sein. Doch das ist viel zu früh. Man muß den<br />

Bau auf die späten 1780er Jahre ansetzen.<br />

Doch im Innern verraten die Decken der Emporen mit ihren gotischen<br />

Kreuzrippen-Gewölben eine Erinnerung an die vergangene<br />

Gotik.<br />

Mit der zeitlichen Verjüngung der Gotik wird die Lüge von einer<br />

Jahrhunderte langen Bauzeit gotischer Kathedralen entlarvt. Diese<br />

Großbauten wurden zügig, das heißt innerhalb von Jahren oder einer<br />

halben Generation hochgezogen.<br />

Als wichtiges Beispiel für die Gotik in der Schweiz nenne ich das<br />

Münster von Bern. Dieses wurde an der Stelle eines romanischen<br />

Vorgängerbaus, der sogenannten Leutkirche errichtet, die wiederum<br />

mehrere Bauetappen aufwies.<br />

Da Bern „1191“ gegründet wurde, setzte man die romanische Stadtkirche<br />

auf die Zeit „um 1200“. – Und mit dem Bau des heutigen gotischen<br />

Münsters soll „1421“ begonnen worden sein – einfach weil<br />

das „Justinger“ in seiner Chronik behauptet.<br />

Die erste, noch nicht glaubwürdige Erwähnung der Berner Stadtkirche<br />

wird mit der Jahrzahl „1621“ verbunden. Damals habe man den<br />

halbfertigen Turm durch ein Dach abgeschlossen und damit den Bau<br />

beendet.<br />

Doch die oben genannte Jahrzahl gibt noch nicht einmal das Datum<br />

des Baubeginns wieder.<br />

Der Berner Burgenmaler Albrecht Kauw gibt das Münster mit dem<br />

Turmdach in einem Aquarell wieder. So hat sich die Stadtkirche wohl<br />

erst um 1760 dargeboten – Also hat man wohl kaum mehr als ein<br />

Jahrzehnt an dem großen Kirchenbau in Bern gearbeitet.<br />

Die offizielle Kunstgeschichte klammert sich an ein paar Jahrzahlen,<br />

um die verfrühte Entstehung des Berner Münsters zu belegen. So<br />

gibt es im Innern ein Chorgestühl, das mit zwei Jahrzahlen „1523“<br />

und „1524“ verziert ist.<br />

Doch nicht nur Papier und Pergament, sondern auch Holz ist geduldig<br />

und nimmt alles auf. – <strong>Alte</strong> Jahrzahlen sind wertlos.<br />

Fast schon lächerlich ist das Argument, das Zähringer-Denkmal im<br />

Innern des Berner Münsters stamme aus dem Jahre „1601“: - Die

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