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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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166<br />

findet sich erst am Anfang der Diskussion (vergleiche hierzu: <strong>Pfister</strong>:<br />

Matrix).<br />

In der Schweiz ist ein erdgeschichtliches Ereignis am Ende der Vorgeschichte<br />

faßbar:<br />

Nach neuen Erkenntnissen ist nämlich das alte Augusta Raurica,<br />

zehn Kilometer östlich von Basel, durch ein Erdbeben zerstört worden.<br />

Säulen und Mauerfluchten, die in die gleiche Richtung umgeworfen<br />

wurden, bestätigen dies.<br />

Nun berichtet die erfundene Geschichte von einem Erdbeben in Basel<br />

„1356“. – Das Ereignis ist sicher eine Erinnerung an die Katastrophe,<br />

welche Augst, also Ur-Basel traf.<br />

Ebenfalls berichten die ältesten Quellen häufig von der Pest. – Der<br />

schwarze Tod wird in ein sagenhaftes „14. Jahrhundert“ verschoben.<br />

Aber die gleiche Überlieferung setzt katastrophale Seuchen in der<br />

Neuzeit – womit sie der inhaltlichen und zeitlichen Wahrheit nahe<br />

kommt.<br />

Doch auch ohne Naturkatastrophen und die Pest reicht der Zerfall<br />

des besagten „Römerreiches“, um die flächendeckende Zerstörung<br />

von altem Baubestand und den europaweiten Aufbau einer neuen<br />

Baukultur zu erklären.<br />

Wir kommen zu dem Problem der „mittelalterlichen“ Kunststile. Bekanntlich<br />

gibt es deren zwei, die Gotik und die Romanik. Wir stellen<br />

hier die Frage, wann jede dieser künstlerischen Epochen begonnen<br />

hat (vgl. <strong>Pfister</strong>: Matrix).<br />

Der jüngste Baustil ist ohne Zweifel die Gotik. In ihm sind die ältesten<br />

Bürgerhäuser und vor allem die meisten, vor allem städtischen<br />

Sakralbauten errichtet. Dieser Stil ist nicht weit vor der sicheren Geschichtszeit<br />

aufgekommen. Die Abbildungen in den ältesten Schweizer<br />

Bilderchroniken zeigen alle eine voll ausgebildete Gotik.<br />

Und vor allem ist eine gotische Kathedrale innig mit dem theologischen<br />

Programm der heutigen Glaubensrichtungen – der katholischen<br />

sowohl als auch der reformierten Kirche – verwoben.<br />

Ich halte heute dafür, daß die Gotik im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts<br />

aufgekommen ist, gleichlaufend mit dem Bau der heutigen<br />

„mittelalterlichen“ Städte.<br />

Jener Stil reichte in seinen Ausläufern bis etwa in die 1760er Jahre.

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