Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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mißverständlich heißt. In der Hohlen Gasse bei Küßnacht am Rigi
lauert der Schütze dem Vogt auf und erschießt ihn.
In der Frohbotschaft wohnt der Besessene in einer HÖHLE. - In der
Tell-Sage lauert der Schütze seinem Gegner in der HOHLEN Gasse
auf. – Die Übersetzung folgt also bis in Einzelheiten der Blaupause.
Ebenfalls will die Rückkehr Tells nach (M)URI = MR > RM = RO-
MAM, Roma ausdrücken, daß der Schütze nach seiner Tat nach
Rom zurückkehrt. - Auch Caesar kehrt nachher nach Rom zurück.
Die Parallelitäten zwischen Tell und dem Evangelium sind noch nicht
ausgeschöpft. Die Namensanalyse bringt uns auf eine weitere Ebene.
Mit dem Namen Tell und den Isomorphismen der Tellen-Sage hat
sich schon Jacob Grimm befaßt.
Wichtig sind die Sage über einen Bogenschützen bei dem Autor des
Saxo Grammaticus, dann die Wilkina-Saga mit Eigill - ein altenglisches
Räuberlied - und die griechische Sage von Bellerophontes
und seinen Söhnen.
Die Einheitlichkeit der Namen überrascht: Im Saxo-Text heißt der
Schütze TOKO, was von griechisch toxon = Pfeil, Bogen abgeleitet
ist.
Und der Name BELL-erophontes spricht für sich selbst. Hier steckt
trotz der griechischen Form das lateinische telum darin, was Pfeil
bedeutet. – Tell ist ein Schütze.
Durchscheinend ist Tells Vorname WILHELM. Dieser ist klar gewählt
worden als Anklang auf WALDMANN – was der Zusammenhang bestätigen
wird.
Der Name von Tells Hauptfeind Gessler hat drei Aspekte.
Zuerst ist Gessler ein Vogt, von lateinisch advocatus. Ein Advokat ist
ein Herbeigerufener, also ein Paraklet. Dieser verlangt die Referenz
vor seinem Hut. – Hier ist der Vogt Stellvertreter Gottes, advocatus
Dei. Wer ihm nicht huldigt, ist je nachdem ein Tor oder ein Besessener.
Der Name GESSLER hat einen Anklang an GEISSLER. – Carotta
weist nach, daß diese Bezeichnung ebenfalls eine Übersetzung oder
ein Mißverständnis darstellt: Griechisch flein bedeutet dringend fordern.
Das flein aber hat der Evangelienschreiber mit lateinisch flagellare
= geißeln verwechselt (Carotta, 334).