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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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164<br />

Schloß Laupen<br />

Hoch auf einem Felsen gelegen, schaut das Schloß Laupen auf das gleichnamige<br />

befestigte Städtchen an der Sense, kurz vor ihrem Zusammenfluß mit der Saane.<br />

Was über die Ursprünge der Burg erzählt wird ist absurd: Die Anlage sei im Kern<br />

„um 1000 AD“ errichtet worden. „Bis ins 13. Jahrhundert“ soll weitergebaut worden<br />

sein. – Aber zum altbernischen Landvogteischloß wurde das Schloß angeblich erst<br />

„um 1640“ ausgebaut.<br />

Für die sagenhaft frühen Anfänge der Burg behauptet man urkundliche Beweise:<br />

Ein König Rudolf III. von Hochburgund soll „in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts“<br />

hier Diplome ausgestellt haben.<br />

Bekannt ist Laupen wegen der Laupen-Geschichte:<br />

Angeblich „1339“ hätten die Berner mit den Waldstätten in einer Schlacht nordöstlich<br />

des Städtchens gesiegt und dieses von einer Belagerung durch Feinde aus dem<br />

Westen befreit.<br />

Am erstaunlichsten ist der Name des Städtchens. Man kann es kaum fassen, daß<br />

Laupen (LPN > NPL = NEAPOLIS) Neapel bedeutet. – Erst wenn man den trojanischen<br />

Sagenkreis in seinen verschiedenen Varianten kennt, wird die Bezeichnung<br />

einsichtig.<br />

Wo ein Neapel liegt, da mußten auch andere Namen in die Umgebung gesetzt werden.<br />

In der Umgebung von Laupen läßt sich eine trojanisch-griechische Namenlandschaft<br />

feststellen. – Sogar ein Vesuv ist in der Geschichte versteckt.<br />

Läßt man die erfundene Geschichte beiseite, so sind die Mauern des Schlosses als<br />

auch die Ringmauer des Städtchens im frühen 18. Jahrhundert entstanden. – Und<br />

der Name Laupen kann auch nicht älter sein. - Die ältere Geschichte und Baugeschichte<br />

sind damit erledigt.<br />

Das Gemäuer und der Felsen von Schloß Laupen wurden im Laufe der Zeiten sehr<br />

schadhaft. Bereits im späten 18. Jahrhundert mußte der Bergfried der Burg teilweise<br />

abgetragen werden. Und 1835 beschloß die Berner Regierung, um Unterhaltskosten<br />

zu sparen, das Schloß abzureißen – ein Beschluß, der nicht ausgeführt wurde.<br />

Die Pflege dieses auf Sandsteinfelsen stehenden Monumentes ist allerdings teuer.<br />

Nach der vollständigen Renovation von Schloß Laupen mußte nach 2000 der auf<br />

dieser Aufnahme zu erkennende Steilabfall gegen die Sense hin mit seinen Felsen<br />

und Stützmauern saniert werden.<br />

Seit 2010 ist das Schloß nicht mehr bernischer Amtssitz und wurde einer privaten<br />

Stiftung übergeben.

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