14.02.2013 Aufrufe

Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

133<br />

Ab „1538“ hätte Tschudi noch 34 Lebensjahre gehabt, um an seinem<br />

monumentalen Werk über die Frühzeit der <strong>Eidgenossen</strong>schaft zu arbeiten.<br />

Das Chronicon Helveticum – den Titel gaben ihm erst die Nachlaßverwalter<br />

von Tschudi – besteht aus zwei Teilen. Die „Urschrift“ soll<br />

„in den 1550er Jahren“ entstanden sein und behandelt die Jahre von<br />

„1200 bis 1470“.<br />

Später soll Tschudi eine „Reinschrift“ verfertigt haben, welche bereits<br />

mit dem Jahr „1000“ beginnt, aber nur bis zum Jahr „1370“ reicht.<br />

Das Chronicon behandelt also die Frühgeschichte der <strong>Eidgenossen</strong>schaft<br />

bis zu den Burgunderkriegen.<br />

Das Hauptaugenmerk gilt für Tschudi der Bundesgründung. Aber<br />

auch der Marchenstreit der Schwyzer mit Einsiedeln, die Schlacht<br />

bei Sempach, der Investiturstreit, das Konzil von Konstanz, der <strong>Alte</strong><br />

Zürichkrieg gelten als Höhepunkte seines Werkes.<br />

Tschudi trug für seine Riesenarbeit des Chronicons eine eindrucksvolle<br />

Menge an historischem Material zusammen: Inschriften, Münzen,<br />

Urkunden, Genealogien, Ämterlisten und natürlich alle möglichen<br />

Chroniken.<br />

Stumpf und Michael Stettler sammelten ebenfalls eine Menge historischer<br />

Dokumente.<br />

Doch von woher hatten Tschudi, Stumpf und Stettler die vielen Quellen?<br />

– Angeblich sollen sie alle möglichen Archive und Bibliotheken<br />

durchsucht haben. - Aber gab es solche Institutionen schon damals?<br />

Und warum hat sich vor Stumpf und Tschudi niemand die Mühe genommen,<br />

den angeblichen Quellenreichtum der <strong>Eidgenossen</strong>schaft<br />

zu erschließen?<br />

Besonders zu den ungefähr 800 (!) Urkunden, die Tschudi in seinem<br />

Werk verwertet, muß man wohl ein paar unangenehme Fragen stellen.<br />

Der Geschichtsschreiber habe diese gesammelt, sagen seine<br />

Verteidiger. - Tschudi hat alle gefälscht, ist zutreffend.<br />

Aloys Schulte etwa erklärte Tschudi 1893 zu einem Fälscher, der<br />

seine Urkunden wie Banknoten hergestellt und verbreitet habe (Feller/Bonjour,<br />

I, 274).<br />

Bernhard Stettler geht mit seinem Schützling viel pfleglicher um:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!