Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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So sollen die Eschenbacher Luzern und Eschenbach an der Reuss
gegründet haben, die Kyburger Winterthur und Diessenhofen, die
Habsburger Brugg, Sempach und Bremgarten an der Reuss und die
Savoyer Yverdon (Iferten).
Vor allem aber sollen es die Zähringer in der Schweiz, aber auch in
Südwestdeutschland, zu unsterblichem Ruhm als Städtegründer gebracht
haben. Das angebliche Adelsgeschlecht wird uns besonders
beschäftigen.
Das Bild, das von der Stadtentwicklung in der Schweiz geboten wird,
ist wirr. Von der Gründung vieler kleiner und winziger Städtchen wird
berichtet. Man erfährt von abgegangenen Kleinstädten wie Illens (Illingen)
und Arconciel (Ergenzach) links und rechts der Saane südlich
von Freiburg. - Und man hört vom Städtchen Glanzenberg an der
Limmat bei Dietikon, angeblich einer Gründung der Regensberger.
Aber wo bleiben die großen Städte?
Lassen wir Bern auf der Seite, so fällt auf, daß die anderen bedeutenden
Orte, nämlich Basel und Zürich, während dieser angeblichen
Städtegründungszeit eine eigentliche Nichtexistenz führten.
Wo die Ursprünge Basels liegen und ab welcher Zeit man von einer
Stadt sprechen kann, wird nicht gesagt.
Von Zürich gilt dasselbe: Man spricht vom Lindenhof, vom Fraumünster,
dann vom Großmünster. Aber Stadtmauern bekam der Ort erst
„im 14. Jahrhundert“.
Nicht nur Basel und Zürich haben undeutliche Ursprünge und fehlende
Städtegründer; das Gleiche gilt für die großen Westschweizer
Städte Lausanne und Genf.
Und wie die einzelnen städtischen Zentren zusammenhingen, ist unklar.
Hier zeigt sich einmal mehr, wie unstimmig das Bild der barocken
Geschichtserfindung ist. Diese fabrizierte zwar Tausende von Urkunden,
die eine Menge Orte namentlich begründen sollten. Aber die
inhaltliche und zeitliche Vernetzung fehlt – und konnte nachträglich
nicht mehr geschaffen werden.
Die Sache mit den „mittelalterlichen“ Städtegründungen enthält noch
einen anderen logischen Fehler: Die Klöster sollen vor den Städten
gegründet worden sein.