Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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Es gibt zum Beispiel Planmerkmale von Städten, die in die Vorgeschichte
zurückreichen. Ich erwähne hier etwa die ovalen Grundrisse,
die überall nördlich der Alpen von Iberien bis Pannonien in Burgen
und Städten vorkommen.
Dann ist auf die oft ausgeklügelte vermessungstechnische Anlage
der befestigten Plätze hinzuweisen, die ich in der Schweiz mit dem
Mittel einer wiederentdeckten keltischen Landvermessung nachgewiesen
habe.
Auch bildliche Formen tauchen in den Grundrissen und Strukturen
vieler Städte auf: in Zürich etwa ein Löwenkopf, in Bern ein Phallus,
im Städtchen Avenches ein Skarabäus, in Freiburg im Üechtland
sowohl eine Taube wie ein Fisch.
Und in Bern, aber auch in Aventicum, Bremgarten bei Bern und in
anderen alten Schweizer Orten war zum Beispiel ein ägyptisches
Ankh- oder Henkel-Kreuz eingemessen – um nur einige Schweizer
Beispiele zu nennen.
Sicher als nachrömisch, deshalb „mittelalterlich“, muß man die geschwungenen
Linien der Straßenachsen der heutigen Altstädte bezeichnen,
wie sie typisch sind für die beiden Freiburg und für Bern. –
Doch dies sind einzelne Planungsmerkmale, die man nicht historisch
und regional einschränken darf.
Die Zähringer sind eine Phantom-Dynastie. Folglich sind alle ihre
Zeugnisse angedichtet und wissenschaftlich unhaltbar.
Bei der Nydegg-Kirche in Bern - die auf den Resten einer ehemaligen
steinernen Burg erbaut wurde - steht an einer schattigen Mauer
ganz verloren ein künstlerisch zweifelhaftes Standbild von Herzog
Berchtold von Zähringen von 1847.
Die Bronze-Statue stand ursprünglich auf der Münster-Plattform. In
den 1960er Jahren wurde sie dort als unpassend empfunden und an
den heutigen Aufstellungsort versetzt.
Der Stadtgründer Berns fristet heute also nur mehr ein Dasein im
Halbschatten der Geschichte.
Doch auf die Zähringer kann man ganz verzichten.