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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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Edward Johnson in den 1890er Jahren nannte diese Unternehmung<br />

den „runden Tisch der Mönche“.<br />

Gemeinsam ist beiden genannten Autoren, daß sie eine klerikale Autorschaft<br />

dieser Geschichtsfälschung behaupten. – Das ist aber nur<br />

mit Einschränkungen richtig, wie wir bei der alten Schwyzer Geschichtsschreibung<br />

sehen werden.<br />

Fomenko, der russische Forscher, hat die Matrix mit mathematischstatistischen<br />

Mitteln nachgewiesen, also daß die Inhalte der älteren<br />

Geschichte sich chronologisch und inhaltlich entsprechen und auf<br />

wenige Vorlagen zurückgehen. Er spricht vom „Textbuch“ der alten<br />

Geschichte und der Chroniken.<br />

Um die Begriffe braucht man sich nicht zu streiten. Unleugbar ist,<br />

daß die ältere Geschichte, ob sie nun in die biblische, die antike oder<br />

die mittelalterliche Zeit gesetzt wird, Erzählungen sind. Diese folgen<br />

alle einem vorgegebenen Strickmuster und stimmen deshalb in ihren<br />

Inhalten weitgehend überein.<br />

Die Figur des Herrschers Salomo zum Beispiel findet sich in allen<br />

wichtigen Epochen der älteren Geschichte, mit oft verblüffenden Parallelitäten<br />

und Übereinstimmungen (<strong>Pfister</strong>, Matrix). – Der byzantinische<br />

Kaiser Justinian ist ebenso ein Salomo wie Kaiser Friedrich II.<br />

von Hohenstaufen.<br />

Aber nicht nur weltliche Herrscher, auch religiöse Führer haben ihre<br />

Doppelgänger oder Parallelitäten.<br />

Die Lebensgeschichte von Jesus Christus nach den Evangelien stellt<br />

zum Beispiel eine exakte Übersetzung und Mißdeutung der Vita<br />

Caesaris dar.<br />

Und in die erfundene Gestalt des Zürcher Reformators Huldrych<br />

Zwingli ist sowohl das Vorbild von Jesus eingeflossen wie dasjenige<br />

des oströmischen Kirchenvaters Basilius des Grossen (<strong>Pfister</strong>: Matrix).<br />

Die Geschichtserfindung geschah zu einer bestimmten Zeit, ist deshalb<br />

inhaltlich und strukturell homogen. Alle Geschichten stehen<br />

grundsätzlich auf der gleichen Ebene. Daraus ergibt sich ein bisher<br />

nicht erkannter monumentaler Treppenwitz der Weltgeschichte: Die<br />

ältere, die erfundene Geschichte wird von Historikern dargestellt, die<br />

bestimmen wollen, was früher und was später war. – Aber die historische<br />

Betrachtungsweise bei der Vorgeschichte ist falsch, weil wir<br />

es mit Literatur, nicht mit Geschichte zu tun haben.

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