Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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3 Interpolation und Approximation<br />
Satz 3.70 (Existenz, E<strong>in</strong>deutigkeit und Fehlerabschätzung). Es sei w(x) ≥ 0 fast überall.<br />
Dann lassen sich mit Hilfe des gewichteten Skalarprodukts<br />
(f, g) w :=<br />
∫ b<br />
a<br />
ω(x)f(x)g(x) dx, w(x) > 0.<br />
der Satz 3.60 (<strong>in</strong>klusive der dar<strong>in</strong> verwendeten Sätze) und Satz 3.62 analog beweisen.<br />
Beweis: Nach Verifizierung der Skalarprodukteigenschaften von (f, g) w , übertrage man<br />
<strong>die</strong> Beweise der Sätze 3.60 und 3.62 unter H<strong>in</strong>zunahme der Gewichtsfunktion. □<br />
Bemerkung 3.71 (Normierung des Integrations<strong>in</strong>tervalls). Die Gauß-Quadratur mit<br />
Legendre-Polynomen und Tschebyscheff Polynomen ist lediglich auf dem Intervall [−1, 1]<br />
def<strong>in</strong>iert. Allerd<strong>in</strong>gs bedeutet <strong>die</strong>s ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung für den allgeme<strong>in</strong>en Fall [a, b].<br />
Jedes endlich-dimensionale Intervall [a, b] kann durch <strong>die</strong> Transformation<br />
x = 2 t − a − 1, t ∈ [a, b]<br />
b − a<br />
<strong>in</strong> [−1, 1] überführt werden. Mit der Wahl x ∈ [−1, 1] wird dann <strong>die</strong> Integration <strong>in</strong> [−1, 1]<br />
durchgeführt, um anschließend durch <strong>die</strong> Rücktransformation<br />
t =<br />
(x + 1)(b − a)<br />
2<br />
<strong>die</strong> (berechneten) Werte für t ∈ [a, b] zu erhalten.<br />
+ a, x ∈ [−1, 1]<br />
Korollar 3.72 (Transformation des Integrations<strong>in</strong>tervalls). Mit den Voraussetzungen aus<br />
Bemerkung 3.71 gilt für das (exakte) Integral<br />
I(f) =<br />
∫ b<br />
a<br />
f(t) dt = b − a<br />
2<br />
∫ 1<br />
−1<br />
[ (x + 1)(b − a)<br />
f<br />
2<br />
Die Quadraturformel zur Integration von I(f) lautet dann<br />
I n (f) = b − a<br />
2<br />
n∑<br />
[ (xk + 1)(b − a)<br />
a k f<br />
2<br />
k=1<br />
]<br />
+ a dx.<br />
]<br />
+ a .<br />
3.5.4 Romberg-Quadratur<br />
Die Idee der Richardson Extrapolation <strong>in</strong> Abschnitt 3.4, Approximationsprozesse hoher<br />
Ordnung zu erzielen, <strong>die</strong> auf Basismethoden niedriger Ordnung basieren, wird hier auf<br />
<strong>die</strong> numerische Quadratur angewendet. Konkret werden wir <strong>die</strong> summierte Trapezregel<br />
zur Extrapolation nutzen. Die Trapezregel gehört zu den sehr e<strong>in</strong>fachen Verfahren mit<br />
niedriger Ordnung. Wir fassen <strong>die</strong> wesentlichen Ergebnisse aus Abschnitt 3.5.2 zusammen.<br />
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