Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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3 Interpolation und Approximation<br />
zu gegebenen Messwerten. Es seien φ 0 (x) ≡ 1, φ 1 (x) = x dann ergibt sich das folgende<br />
l<strong>in</strong>eare Gleichungssystem:<br />
( ) ( )<br />
(φ0 , φ 0 ) 2 (φ 0 , φ 1 ) 2 α0<br />
=<br />
(φ 1 , φ 0 ) 2 (φ 1 , φ 1 ) 2 α 1<br />
( ) ( ∑ ) ( ) ( ∑ )<br />
(y, φ0 ) 2 m xi α0 yi<br />
⇐⇒ ∑ ∑<br />
(y, φ 1 ) 2 , xi x<br />
2 = ∑<br />
i α 1 xi y i .<br />
Dieses System ist regulär, falls m ≥ 2 und es m<strong>in</strong>destens zwei Stützwerte x i ≠ x j gibt.<br />
Wir wenden <strong>die</strong> l<strong>in</strong>eare Ausgleichsrechnung auf konkrete Messdaten an:<br />
Beispiel 3.84 (Fortsetzung der Mensazählung). In der Mensazählung haben wir zu gewissen<br />
Uhrzeiten x i , i = 0, . . . , 7 (natürlich außerhalb der Vorlesungszeiten) <strong>die</strong> Anzahl der<br />
Personen y i , i = 0, . . . , 7 <strong>in</strong> der Mensa gezählt. Die folgenden Messdaten haben wir somit<br />
erhalten:<br />
x i [hour] = 10.30, 10.35, 10.45, 11.00, 13.00, 13.02, 13.14, 13.15,<br />
y i [Anz. Pers.] = 60, 70, 107, 90, 300, 325, 325, 350.<br />
Dann ist m = 8 und ∑ x i = 94.41 und ∑ x 2 i = 1.1275e + 03 und ∑ x i y i = 2.0455e + 04.<br />
Durch lösen des l<strong>in</strong>earen Gleichungssystems erhalten wir <strong>die</strong> beiden Unbekannten<br />
α 0 = −904.6498, α 1 = 93.8905.<br />
Damit erhalten wir <strong>die</strong> l<strong>in</strong>eare Ausgleichsgerade (illustriert <strong>in</strong> Abbildung 3.11)<br />
g(x) = −904.6498 + 93.8905x.<br />
Verallgeme<strong>in</strong>erung der Gauß-Approximation Die diskrete Gauß-Approximation sowie<br />
<strong>die</strong> Approximation von Funktionen lassen sich durch <strong>die</strong> Verwendung von gewichteten<br />
Skalarprodukten und entsprechenden gewichteten <strong>in</strong>duzierten Normen vere<strong>in</strong>fachen.<br />
Die Verwendung e<strong>in</strong>es Gewichtes <strong>die</strong>nt dazu, <strong>die</strong> Approximationsgenauigkeit der Gauß-<br />
Approximierenden an den Intervallenden zu verbessern. Für jedes <strong>in</strong>tegrable und positive<br />
ω(x) > 0 ist durch<br />
(f, g) ω :=<br />
∫ b<br />
a<br />
f(x)g(x)ω(x) dx,<br />
wieder e<strong>in</strong> Skalarprodukt mit entsprechender Norm<br />
‖f‖ ω = (f, f) 1 2 ω ,<br />
gegeben. Wir <strong>die</strong> Gewichtsfunktion w(x) = 1 √<br />
1−x 2<br />
verwendet, so legt <strong>die</strong> Bestapproximation<br />
e<strong>in</strong> größeres Gewicht auf <strong>die</strong> Intervallenden. Die hieraus abgeleiteten orthonormalen<br />
Polynome s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> bereits diskutierten Tschebyscheff-Polynome.<br />
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