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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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4 <strong>Numerische</strong> L<strong>in</strong>eare Algebra<br />

Beispiel 4.47 (Nachiteration). Wir führen Beispiel 4.30 fort. Zur Approximation ˜x 2 berechnen<br />

wir den Defekt d(˜x 2 ) mit doppelter Genauigkeit (hier sogar exakt):<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

0.35<br />

0.001<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

˜x 2 = ⎝−0.98⎠ , d(˜x 2 ) = b − A˜x 2 = ⎝ 0 ⎠ .<br />

2.16<br />

−0.002<br />

Mit dreistelliger (also hier e<strong>in</strong>facher) Genauigkeit lösen wir zunächst ỹ = P d(˜x) mit<br />

P d(˜x) = (−0.001, −0.002, 0) T und erhalten:<br />

⎛ ⎞<br />

0.001<br />

⎜ ⎟<br />

ỹ = ⎝−0.00165⎠ .<br />

0.000611<br />

Rückwärtse<strong>in</strong>setzen R ˜w = ỹ mit dreistelliger Genauigkeit ergibt:<br />

⎛<br />

⎞<br />

−0.0000545<br />

⎜<br />

⎟<br />

˜w = ⎝ −0.000227 ⎠ .<br />

−0.000466<br />

Wir berechnen <strong>die</strong> korrigierte Lösung ˆx := ˜x + ˜w mit sechsstelliger (also doppelter) Genauigkeit<br />

zu:<br />

⎛ ⎞<br />

0.349946<br />

⎜ ⎟<br />

ˆx = ⎝−0.980227⎠ .<br />

2.15953<br />

Diese verbesserte Lösung ist mit dem relativen Fehler<br />

‖ˆx − x‖ 2<br />

‖x‖ 2<br />

≈ 0.000017 · 10 −5<br />

versehen. Der Fehler konnte durch e<strong>in</strong>en Nachiterationsschritt um zwei Größenordnungen<br />

verbessert werden!<br />

Mit der gestörten LR-Zerlegung ˜L ˜R ≈ A lässt sich e<strong>in</strong> Nachiterationsschritt kompakt<br />

schreiben als:<br />

x (i+1) = x (i) + Cd(˜x (i) ), C := ˜R −1 ˜L−1 .<br />

Dabei ist <strong>die</strong> Matrix C e<strong>in</strong>e Approximation zur Inversen von A. Es stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob<br />

<strong>die</strong> Nachiteration auch dann e<strong>in</strong> konvergentes Verfahren bildet, wenn ˜C e<strong>in</strong>e noch gröbere<br />

Approximation der Inversen ˜C ≈ A −1 ist. Dabei könnte man an Approximationen denken,<br />

<strong>die</strong> auf der e<strong>in</strong>en Seite weiter von A −1 entfernt s<strong>in</strong>d, dafür aber wesentlich e<strong>in</strong>facher, z.B.<br />

<strong>in</strong> O(n 2 ) Operationen zu erstellen s<strong>in</strong>d. Dieser Ansatz ist Ausgangspunkt von allgeme<strong>in</strong>en<br />

Defektkorrektur-Verfahren, wie wir sie <strong>in</strong> Kapitel 5 untersuchen werden.<br />

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