26.12.2013 Aufrufe

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.4 Orthogonalisierungsverfahren und <strong>die</strong> QR-Zerlegung<br />

4.4 Orthogonalisierungsverfahren und <strong>die</strong> QR-Zerlegung<br />

Die Zerlegung e<strong>in</strong>er regulären Matrix A ∈ R n×n <strong>in</strong> <strong>die</strong> beiden Dreiecksmatrizen L und R<br />

basiert auf der Elim<strong>in</strong>ation mit Frobeniusmatrizen, d.h. R = F A, mit L := F −1 . Es gilt:<br />

cond(R) = cond(F A) ≤ cond(F ) cond(A) = ‖F ‖ ‖L‖ cond(A).<br />

Bei entsprechender Pivotisierung gilt für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>träge der Matrizen F sowie L |f ij | ≤ 1<br />

und |l ij | ≤ 1, siehe Satz 4.28. Dennoch können <strong>die</strong> Normen von L und F im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

nicht günstiger als ‖F ‖ ∞ ≤ n und ‖L‖ ∞ ≤ n abgeschätzt werden. Es gilt dann:<br />

cond ∞ (R) ≤ n 2 cond ∞ (A).<br />

Die Matrix R, welche zur Rückwärtselim<strong>in</strong>ation gelöst werden muss, hat e<strong>in</strong>e unter Umständen<br />

weit schlechtere Konditionierung als <strong>die</strong> Matrix A selbst (welche auch schon sehr<br />

schlecht konditioniert se<strong>in</strong> kann). Wir suchen im Folgenden e<strong>in</strong>en Zerlegungsprozess <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Dreiecksmatrix, welche numerisch stabil ist, <strong>in</strong>dem <strong>die</strong> Zerlegung nur mit Hilfe von<br />

orthogonalen Matrizen Q ∈ R n×n durchgeführt wird, für welche cond 2 (Q) = 1 gilt:<br />

Def<strong>in</strong>ition 4.48 (Orthogonale Matrix). E<strong>in</strong>e Matrix Q ∈ R n×n heißt orthogonal, falls<br />

ihre Zeilen und Spaltenvektoren e<strong>in</strong>e Orthonormalbasis des R n bilden.<br />

Es gilt:<br />

Satz 4.49 (Orthogonale Matrix). Es sei Q ∈ R n×n e<strong>in</strong>e orthogonale Matrix. Dann ist Q<br />

regulär und es gilt:<br />

Q −1 = Q T , Q T Q = I, ‖Q‖ 2 = 1, cond 2 (Q) = I.<br />

Es gilt det(Q) = 1 oder det(Q) = −1. Für zwei orthogonale Matrizen Q 1 , Q 2 ∈ R n×n ist<br />

auch das Produkt Q 1 Q 2 e<strong>in</strong>e orthogonale Matrix. Für e<strong>in</strong>e beliebige Matrix A ∈ R n×n gilt<br />

‖QA‖ 2 = ‖A‖ 2 . Für beliebige Vektoren x, y ∈ R n gilt:<br />

‖Qx‖ 2 = ‖x‖ 2 , (Qx, Qy) 2 = (x, y) 2 .<br />

Beweis: Wir beweisen hier nur <strong>die</strong> im Kontext der numerischen Stabilität wesentlich<br />

Eigenschaft, dass <strong>die</strong> Multiplikation mit orthogonalen Matrizen <strong>die</strong> Kondition e<strong>in</strong>er Matrix<br />

(d.h. <strong>die</strong> 2-Norm) nicht verändert, <strong>die</strong> weiteren Teile des Beweises belassen wir als Übung.<br />

Es gilt:<br />

‖QAx‖ 2 2 = (QAx, QAx) 2 = (Q T QAx, Ax) 2 = (Ax, Ax) 2 = ‖Ax‖ 2 2.<br />

Wir def<strong>in</strong>ieren:<br />

□<br />

145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!