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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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3 Interpolation und Approximation<br />

Beispiel 3.10 (Neville-Schema). Wir betrachten <strong>die</strong> Stützstellenpaare (0, 0), (1, 1), (2, 8), (3, 27),<br />

welche von der Funktion f(x) = x 3 abgegriffen s<strong>in</strong>d. Wir führen das Neville-Schema rekursiv<br />

aus:<br />

p 00 = 0 p 11 = 1 p 22 = 8 p 33 = 27<br />

p 01 = 0.5 p 12 = −2.5 p 23 = −20.5<br />

p 02 = −0.25 p 13 = 2<br />

p 03 = 0.125<br />

Die f<strong>in</strong>ale Approximation p 03 = 0.125 = 0.5 3 ist exakt. Dies ist zu erwarten, da f ∈ P 3 .<br />

Als Stichprobe betrachten wir <strong>die</strong> sehr schlechte Approximation p 23 , welche sich durch das<br />

l<strong>in</strong>earen Interpolationspolynom p 2,3 (x) durch <strong>die</strong> Stützstellen (2, 8) und (3, 27), also durch<br />

ergibt. Es gilt p 2,3 (0.5) = −20.5.<br />

p 2,3 (x) = 8 + 27 − 8 (x − 2) = 19x − 30<br />

3 − 2<br />

3.1.3 Interpolation von Funktionen und Fehlerabschätzungen<br />

In <strong>die</strong>sem Abschnitt diskutieren wir <strong>die</strong> Interpolation von Funktionen. Die Punkte s<strong>in</strong>d nun<br />

nicht mehr durch e<strong>in</strong>en Datensatz gegeben, sondern durch Auswertung e<strong>in</strong>er gegebenen<br />

Funktion f auf [a, b]:<br />

y k = f(x k ), x k ∈ [a, b], k = 0, . . . , n.<br />

Die Durchführbarkeit, also Existenz und E<strong>in</strong>deutigkeit e<strong>in</strong>es Interpolationspolynoms wurde<br />

bereits <strong>in</strong> den vorangehenden Abschnitten beantwortet. Bei der Interpolation von Funktionen<br />

stellt sich hier <strong>die</strong> Frage wie gut das Interpolationspolynom p ∈ P n <strong>die</strong> Funktion f<br />

auf [a, b] approximiert.<br />

Satz 3.11 (Interpolationsfehler mit differenziellem Restglied). Es sei f ∈ C n+1 [a, b] und<br />

p ∈ P n das Interpolationspolynom zu f <strong>in</strong> den n + 1 paarweise verschiedenen Stützstellen<br />

x 0 , . . . , x n . Dann gibt es zu jedem x ∈ [a, b] e<strong>in</strong> ξ ∈ (a, b), so dass<br />

Insbesondere gilt<br />

f(x) − p(x) = f n+1 (ξ)<br />

(n + 1)!<br />

|f(x) − p(x)| ≤ max ξ∈(a,b) |f n+1 (ξ)|<br />

(n + 1)!<br />

n∏<br />

(x − x j ). (3.4)<br />

j=0<br />

n∏<br />

|x − x j |. (3.5)<br />

j=0<br />

Beweis: Falls x mit e<strong>in</strong>er Stützstelle zusammenfällt, d.h. x = x k für e<strong>in</strong> k ∈ {0, . . . , n},<br />

dann verschw<strong>in</strong>det der Fehler und wir s<strong>in</strong>d fertig. Es sei daher x ≠ x k für alle k = 0, 1, . . . , n<br />

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