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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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2 Nullstellenbestimmung<br />

2.4.2 Das Newton-Verfahren als Defekt-Korrektur<br />

In der Praxis wird das Newton-Verfahren oft als Defektkorrektur-Iteration ausgeführt. Wir<br />

def<strong>in</strong>ieren:<br />

Def<strong>in</strong>ition 2.19 (Defekt). Es sei ˜x ∈ R e<strong>in</strong>e Approximation der Lösung von f(x) = y.<br />

Mit<br />

d(˜x) = y − f(˜x),<br />

wird der Defekt bezeichnet. Der Defekt wird auch als das Residuum bezeichnet.<br />

Es sei im Folgenden y = 0 (falls nicht transformieren wir <strong>die</strong> Gleichung entsprechend<br />

um), so dass wir wie üblich e<strong>in</strong> Nullstellenproblem lösen. Für <strong>die</strong> Approximation x k ist<br />

durch d k := 0 − f(x k ) der Defekt der k-ten Iterierten gegeben und wir schreiben das<br />

Newton-Verfahren <strong>in</strong> der Form:<br />

Def<strong>in</strong>ition 2.20 (Newton-Verfahren als Defektkorrektur).<br />

f ′ (x k )δx = d k , d k := −f(x k ),<br />

x k+1 = x k + δx, k = 0, 1, 2, . . . .<br />

Die Iteration wird bei Erfüllung des Abbruchkriteriums 2.11 beendet.<br />

Diese Art der Berechnung kann bei vielen Fixpunktiterationsverfahren angewendet werden<br />

(nicht bei allen!) und wird uns wieder bei der iterativen Lösung von l<strong>in</strong>earen Gleichungssystemen<br />

begegnen. Insbesondere hat das Defektkorrektur-Verfahren den Vorteil, dass <strong>die</strong><br />

Ableitung nicht mehr im Nenner steht - oder anders gesprochen, wir müssen nicht mehr<br />

<strong>die</strong> Inverse der ersten Ableitung explizit angegeben. Für 1D Funktionen ist <strong>die</strong> explizite<br />

Angabe ke<strong>in</strong> Problem. Wie verhält es sich aber bei höherdimensionalen Funktionen? (wir<br />

verweisen dazu auf Kapitel 5). Der Defekt d(˜x) = y − f(˜x) e<strong>in</strong>er Gleichung ist eng mit<br />

dem Fehler ˜x − ˆx verbunden. Es gilt der folgende allgeme<strong>in</strong>e Satz:<br />

Satz 2.21 (Defekt-Fehler Abschätzung). Es sei f ∈ C 1 [a, b] e<strong>in</strong>e differenzierbare Funktion<br />

und ˆx ∈ (a, b) <strong>die</strong> Lösung von f(x) = y. Für <strong>die</strong> Approximation ˜x ∈ (a, b) gilt <strong>die</strong><br />

Fehlerabschätzung<br />

mit m = m<strong>in</strong> [a,b] |f ′ (x)|.<br />

|˜x − ˆx| ≤ 1 m |d(˜x)|,<br />

Beweis: Es gilt mit e<strong>in</strong>em ξ ∈ [a, b]:<br />

d(˜x) = y − f(˜x) =<br />

Hieraus folgt sofort <strong>die</strong> Behauptung.<br />

f(ˆx) − f(˜x)<br />

(ˆx − ˜x) = f ′ (ξ)(ˆx − ˜x).<br />

ˆx − ˜x<br />

□<br />

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