Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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4.2 Lösungsmethoden für l<strong>in</strong>eare Gleichungssysteme<br />
Für e<strong>in</strong>e symmetrisch positiv def<strong>in</strong>ite Matrix A ist <strong>die</strong> LR-Zerlegung immer ohne Pivotisierung<br />
durchführbar. Dabei treten nur positive Pivot-Elemente a (i−1)<br />
ii auf. Das heißt, <strong>die</strong><br />
Matrix R hat nur positive Diagonalelemente r ii > 0. Es sei D ∈ R n×n <strong>die</strong> Diagonalmatrix<br />
mit d ii = r ii > 0. Dann gilt:<br />
A = LR = LD ˜R,<br />
mit e<strong>in</strong>er rechten oberen Dreiecksmatrix ˜R, welche nur E<strong>in</strong>sen auf der Diagonalen hat. Da<br />
A symmetrisch ist folgt:<br />
A = LR = LD ˜R = ˜R T DL T = A T .<br />
Aufgrund der E<strong>in</strong>deutigkeit der LR-Zerlegung gilt L = ˜R T und R = DL T . Da D nur<br />
positive Diagonale<strong>in</strong>träge hat existiert <strong>die</strong> Matrix √ D und wir schreiben:<br />
Wir fassen zusammen:<br />
A = LR = LD 1 2<br />
} {{ } D − 1 2<br />
} {{ R }<br />
=: ˜L<br />
= ˜L T .<br />
Satz 4.34 (Cholesky-Zerlegung). Es sei A ∈ R n×n e<strong>in</strong>e symmetrisch, positiv def<strong>in</strong>ite<br />
Matrix. Dann existiert <strong>die</strong> Cholesky-Zerlegung:<br />
A = ˜L˜L T ,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e untere l<strong>in</strong>ke Dreiecksmatrix ˜L. Sie kann ohne Pivotierung <strong>in</strong><br />
n 3<br />
6 + O(n2 )<br />
arithmetische Operationen durchgeführt werden.<br />
Anstelle e<strong>in</strong>es Beweises geben wir e<strong>in</strong>en effizienten Algorithmus zur direkten Berechnung<br />
der Cholesky-Zerlegung an. Hier kann der notwendige Aufwand leicht abgelesen werden:<br />
Algorithmus 4.35 (Direkte Berechnung der Cholesky-Zerlegung). Gegeben sei e<strong>in</strong>e symmetrisch,<br />
positiv def<strong>in</strong>ite Matrix A ∈ R n×n . Dann s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> E<strong>in</strong>träge l ij , j ≤ i der Cholesky-<br />
Zerlegung bestimmt durch <strong>die</strong> Vorschrift:<br />
j = 1, . . . , n :<br />
(i) l 11 = √ j−1 ∑<br />
a 11 , bzw. l jj = √ ajj −<br />
(ii)<br />
l ij = l −1<br />
jj<br />
⎛<br />
j−1 ∑<br />
⎝a ij −<br />
k=1<br />
ljk<br />
2<br />
k=1<br />
l ik l jk<br />
⎞<br />
⎠ , i = j + 1, . . . , n.<br />
Der Algorithmus kann iterativ aus der Beziehung ˜L˜L T = A hergeleitet werden. Es gilt:<br />
a ij =<br />
m<strong>in</strong>{i,j}<br />
∑<br />
k=1<br />
l ik l jk .<br />
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