Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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3.5 <strong>Numerische</strong> Integration<br />
Auf e<strong>in</strong>er gleichmäßigen Zerlegung des Intervalls [a, b] <strong>in</strong> N Teil<strong>in</strong>tervalle mit Schrittweite<br />
h = 1/N ist <strong>die</strong> summierte Trapezregel zur Approximation von ∫ b<br />
a<br />
f dx gegeben durch:<br />
⎛<br />
⎞<br />
I h (f) = h ⎝ 1 N−1<br />
2 f(a) + ∑<br />
f(x j ) + 1 2 f(b) ⎠ , x j := a + jh,<br />
j=1<br />
und liefert im Falle f ∈ C 2 ([a, b]) <strong>die</strong> Fehlerabschätzung:<br />
I(f) − I h (f) = b − a<br />
12 h2 f (2) (ξ),<br />
mit e<strong>in</strong>er Zwischenstelle ξ ∈ [a, b]. Um <strong>die</strong> Extrapolationsmethode erfolgreich anwenden<br />
zu können brauchen wir Kenntnis über <strong>die</strong> weitere Fehlerentwicklung der Trapezregel. Die<br />
Basis hierzu ist <strong>die</strong> Euler-Maclaur<strong>in</strong>sche Summenformel wurde, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Entwicklung des<br />
Fehlers <strong>in</strong> geraden Potenzen von h zeigt:<br />
Satz 3.73 (Euler-Maclaur<strong>in</strong>sche Summenformel). Falls f 2m+2 [a, b], dann gilt <strong>die</strong> Euler-<br />
Maclaur<strong>in</strong>sche Summenformel<br />
I(f) − I h (f) =<br />
m∑<br />
k=1<br />
h 2k B (<br />
)<br />
2k<br />
f (2k−1) (b) − f (2k−1) (a) + h 2m+2 b − a<br />
(2k)!<br />
(2m − 2)! B 2m+2f (2m+2) (ξ),<br />
mit ξ ∈ [a, b] und den Bernoulli-Zahlen B 2k .<br />
Beweis: Sem<strong>in</strong>arthema!<br />
□<br />
Die Bernoulli-Zahlen s<strong>in</strong>d def<strong>in</strong>iert als <strong>die</strong> Koeffizienten der Taylorreihendarstellung von<br />
x<br />
∞<br />
e x − 1 = ∑<br />
k=0<br />
und genügen der Rekursionsformel<br />
B k<br />
k! xk = 1 − 1 2 x + 1 x 2<br />
6 2! − 1 x 4<br />
30 4! + 1 x 6<br />
42 6! + . . . ,<br />
B 0 = 0,<br />
k−1 ∑ k!<br />
B k = −<br />
j!(k − j + 1)! B j, k = 1, 2, . . . .<br />
j=0<br />
Die ersten Bernoulli-Zahlen s<strong>in</strong>d gegeben als:<br />
1, − 1 2 , 1 6 , 0, − 1<br />
30 , 0, 1 42 , 0, − 1<br />
30 , . . . .<br />
Ausgenommen B 1 = − 1 2 gilt für jede zweite (ungerader Index) Bernoulli-Zahl B 2k+1 = 0.<br />
Ansonsten folgen sie ke<strong>in</strong>em erkennbaren Gesetz Für große k wachsen <strong>die</strong> Bernoulli-Zahlen<br />
sehr schnell an und verhalten sich asymptotisch wie<br />
|B 2k | ∼ 2(2k)!(2π) −2k , k → ∞.<br />
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