26.12.2013 Aufrufe

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3 Interpolation und Approximation<br />

Nach <strong>die</strong>ser Def<strong>in</strong>ition s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> beiden Quadraturregeln aus dem vorherigen Beispiel Gauß’sche<br />

Quadraturformeln. Wir wollen im Folgenden <strong>die</strong> Existenz von Gauß’schen Quadraturregeln<br />

mit allgeme<strong>in</strong>er Ordnung, also für beliebige Stützstellenzahl n ∈ N untersuchen.<br />

Zunächst weisen wir nach, dass <strong>die</strong> Stützstellen der Gauß-Quadratur stets Nullstellen von<br />

orthogonalen Polynomen se<strong>in</strong> müssen:<br />

Satz 3.56. Es seien x 0 , . . . , x n paarweise verschiedene Quadratur-Stützstellen e<strong>in</strong>er Gauß-<br />

Quadraturformel I n (·). Dann gilt <strong>die</strong> Orthogonalitätsbeziehung<br />

∫ 1<br />

−1<br />

p n+1 (x)q(x) dx = 0 ∀q ∈ P n , p n+1 (x) := (x − x 0 ) · · · (x − x n ).<br />

Beweis: Das Polynom p n+1 q ∈ P 2n+1 wird von der Gauß-Regel exakt <strong>in</strong>tegriert. Aus<br />

p n+1 (x k ) = 0 folgt:<br />

∫ 1<br />

−1<br />

p n+1 (x)q(x) dx =<br />

n∑<br />

a k p n+1 (x k )q(x k ) = 0 ∀q ∈ P n .<br />

k=0<br />

Dies ist gerade <strong>die</strong> Orthogonalitätsbeziehung.<br />

□<br />

Falls e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terpolatorische Quadratur-Formel also <strong>die</strong> Gauß-Ordnung 2n + 2 besitzt, so<br />

müssen <strong>die</strong> Stützstellen <strong>die</strong> Nullstellen e<strong>in</strong>es orthogonalen Polynoms p n+1 ∈ P n+1 se<strong>in</strong>.<br />

Es bleibt, <strong>die</strong> Rückrichtung zu zeigen, dass also durch <strong>die</strong> Nullstellen von orthogonalen<br />

Polynomen auch immer Gauß-Regeln gegeben s<strong>in</strong>d:<br />

Satz 3.57. Es seien x 0 , . . . , x n paarweise verschiedene Quadratur-Stützstellen. Das Polynom<br />

n∏<br />

p n+1 (x) = (x − x j ),<br />

sei L 2 ([−1, 1])-orthogonal auf allen Polynomen q ∈ P n . Dann ist durch<br />

j=0<br />

n∑<br />

∫ 1 n∏<br />

IG(f) n x − x j<br />

= α k f(x k ), α k =<br />

dx,<br />

k=0<br />

−1 x<br />

j=0,j≠k k − x j<br />

e<strong>in</strong>e Gauß-Quadraturformel I n (f) zur Integration e<strong>in</strong>er Funktion f : [a, b] → R gegeben.<br />

Beweis: Zu gegebener Funktion f ∈ C 2n+2 ([−1, 1]) sei p n ∈ P n das Interpolationspolynom<br />

durch <strong>die</strong> Stützstellen x 0 , . . . , x n und p 2n+1 e<strong>in</strong> Interpolationspolynom durch <strong>die</strong><br />

Stützstellen x 0 , . . . , x n sowie durch weitere (verschiedene) Stützstellen x n+1 , . . . , x 2n+1 .<br />

Durch Integration <strong>die</strong>ses p 2n+1 ist e<strong>in</strong>e Quadraturformel der Ordnung 2n + 2 gegeben. Es<br />

84

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!