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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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4.5 Überbestimmte Gleichungssysteme, Gauß’sche Ausgleichrechnung<br />

Dies ergibt <strong>die</strong> vier Gleichungen:<br />

a 0 − 1 4 a 1 + 1<br />

16 a 2 = 0<br />

a 0 + 1 2 a 1 + 1 4 a 2 = 1<br />

a 0 + 2a 1 + 4a 2 = 0<br />

a 0 + 5 2 a 1 + 25 4 a 2 = 1<br />

Wir versuchen, das l<strong>in</strong>eare Gleichungssystem mit Gauß-Elim<strong>in</strong>ation zu lösen:<br />

⎛<br />

⎞<br />

1 − 1 1<br />

4 16<br />

0<br />

1 1<br />

⎜1 2 4<br />

1⎟<br />

⎝1 2 4 0⎠<br />

5 25<br />

1<br />

2 4<br />

1<br />

→<br />

⎛<br />

⎞<br />

1 − 1 1<br />

4 16<br />

0<br />

⎜0 3 3 4⎟<br />

⎝<br />

63<br />

0 9 ⎠<br />

16<br />

0<br />

99<br />

0 11<br />

4<br />

4<br />

→<br />

⎛<br />

⎞<br />

1 − 1 1<br />

4 16<br />

0<br />

⎜0 3 3 4⎟<br />

⎝0 0 − 81 ⎠<br />

16<br />

−12 .<br />

319<br />

0 0<br />

16<br />

4<br />

D.h., es müsste gelten a 2 = 64/27 ≈ 2.37 sowie a 2 = 64/319 ≈ 0.2.<br />

In Anbetracht von Satz 3.6 ist <strong>die</strong>ses Ergebnis für <strong>die</strong> Lagrange-Interpolation zu erwarten.<br />

Bei allgeme<strong>in</strong>en überbestimmten Gleichungssystemen muss daher <strong>die</strong> Zielstellung geändert<br />

werden: gesucht wird nicht <strong>die</strong> Lösung des Gleichungssystems, sondern e<strong>in</strong> Vektor<br />

x ∈ R m , welcher <strong>in</strong> gewissem S<strong>in</strong>ne <strong>die</strong> beste Approximation ist. Entsprechend der Bestapproximation<br />

von Funktionen aus Abschnitt 3.6.1 def<strong>in</strong>ieren wir:<br />

Def<strong>in</strong>ition 4.65 (Methode der kle<strong>in</strong>sten Fehlerquadrate, Least-Squares). Es sei Ax = b<br />

mit A ∈ R n×m und b ∈ R n . Dann ist <strong>die</strong> Least-Squares Lösung x ∈ R m als <strong>die</strong> Näherung<br />

bestimmt, deren Defekt <strong>die</strong> kle<strong>in</strong>ste euklidische Norm annimmt:<br />

‖b − Ax‖ 2 = m<strong>in</strong><br />

y∈R m ‖b − Ay‖ 2 (4.9)<br />

Der wesentliche Unterschied zwischen <strong>die</strong>ser Aufgabenstellung und Satz 3.79 zur Gauß-<br />

Approximation ist <strong>die</strong> Wahl der Norm: hier betrachten wir <strong>die</strong> euklidische Vektor-Norm,<br />

bei der Gauß-Approximation von Funktionen <strong>die</strong> L 2 -Norm. Beiden Normen ist geme<strong>in</strong>,<br />

dass sie durch e<strong>in</strong> Skalarprodukt gegeben s<strong>in</strong>d. Es gilt:<br />

Satz 4.66 (Kle<strong>in</strong>ste Fehlerquadrate). Angenommen, für <strong>die</strong> Matrix A ∈ R n×m mit n > m<br />

gilt m = rang(A). Dann ist <strong>die</strong> Matrix A T A ∈ R m×m positiv def<strong>in</strong>it und <strong>die</strong> Least-Squares-<br />

Lösung x ∈ R m ist e<strong>in</strong>deutig bestimmt als Lösung des Normalgleichungssystems:<br />

A T Ax = A T b.<br />

Beweis: (i) Es gilt rang(A) = m. D.h. Ax = 0 gilt nur dann, wenn x = 0. Hieraus folgt<br />

<strong>die</strong> positive Def<strong>in</strong>itheit der Matrix A T A:<br />

(A T Ax, x) 2 = (Ax, Ax) 2 = ‖Ax‖ 2 2 > 0 ∀x ≠ 0,<br />

und das Gleichungssystem A T Ax = A T b ist für jede rechte Seite b ∈ R n e<strong>in</strong>deutig lösbar.<br />

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