26.12.2013 Aufrufe

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5.3 Iterative Lösungsverfahren für l<strong>in</strong>eare Gleichungssysteme<br />

Die Schwierigkeit bei der Realisierung des SOR-Verfahrens ist <strong>die</strong> Bestimmung von guten<br />

Relaxationsparametern, so dass <strong>die</strong> Matrix H ω e<strong>in</strong>en möglichst kle<strong>in</strong>en Spektralradius<br />

besitzt. Es gilt <strong>die</strong> erste Abschätzung:<br />

Satz 5.31 (Relaxationsparameter des SOR-Verfahrens). Es sei A ∈ R n×n mit regulärem<br />

Diagonalteil D ∈ R n×n Dann gilt:<br />

Für spr(H ω ) < 1 muss gelten ω ∈ (0, 2).<br />

spr(H ω ) ≥ |ω − 1|, ω ∈ R.<br />

Beweis: Wir nutzen <strong>die</strong> Matrix-Darstellung der Iteration:<br />

H ω = [D + ωL] −1 [(1 − ω)D − ωR] = (I + w } D −1 {{ L}<br />

) −1 D} −1 {{ D}<br />

[(1 − ω)I − ω } D −1 {{ R}<br />

].<br />

=: ˜L =I<br />

=: ˜R<br />

Die Matrizen ˜L sowie ˜R s<strong>in</strong>d echte Dreiecksmatrizen mit Nullen auf der Diagonale. D.h., es<br />

gilt det(I +ω ˜L) = 1 sowie det((1−ω)I −ω ˜R) = (1−ω) n , also Nun gilt für <strong>die</strong> Determ<strong>in</strong>ante<br />

von H ω<br />

det(H ω ) = 1 · (1 − ω) n .<br />

Für <strong>die</strong> Eigenwerte λ i von H ω gilt folglich<br />

n∏<br />

i=1<br />

λ i = det(H ω ) = (1 − ω) n ⇒ spr(H ω ) = max<br />

1≤i≤n |λ i| ≥<br />

( n ∏<br />

|λ i |<br />

i=1<br />

) 1<br />

n<br />

= |1 − ω|.<br />

Die letzte Abschätzung nutzt, dass das geometrische Mittel von n Zahlen kle<strong>in</strong>er ist, als<br />

das Maximum.<br />

□<br />

Dieser Satz liefert e<strong>in</strong>e erste Abschätzung für <strong>die</strong> Wahl des Relaxationsparameters, hilft<br />

jedoch noch nicht beim Bestimmen e<strong>in</strong>es Optimums. Für <strong>die</strong> wichtige Klasse von positiv<br />

def<strong>in</strong>iten Matrizen erhalten wir e<strong>in</strong> sehr starkes Konvergenzresultat:<br />

Satz 5.32 (SOR-Verfahren für positiv def<strong>in</strong>ite Matrizen). Es sei A ∈ R n×n e<strong>in</strong>e symmetrisch<br />

positiv def<strong>in</strong>ite Matrix. Dann gilt:<br />

spr(H ω ) < 1 für 0 < ω < 2.<br />

SOR-Verfahren und auch Gauß-Seidel-Verfahren s<strong>in</strong>d konvergent.<br />

Beweis: Siehe [9].<br />

Für <strong>die</strong> oben angegebene Modellmatrix ist <strong>die</strong> Konvergenz von Jacobi- sowie Gauß-Seidel-<br />

Iteration auch theoretisch abgesichert. Für <strong>die</strong>se Matrizen (und allgeme<strong>in</strong> für <strong>die</strong> Klasse<br />

der konsistent geordneten Matrizen, siehe [9]) kann für <strong>die</strong> Jacobi- J und Gauß-Seidel-<br />

Iteration H 1 der folgende Zusammenhang gezeigt werden:<br />

spr(J) 2 = spr(H 1 ). (5.15)<br />

□<br />

205

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!