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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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3.5 <strong>Numerische</strong> Integration<br />

Wir schließen <strong>die</strong> Richardson-Extrapolation mit e<strong>in</strong>em weiteren Beispiel ab:<br />

Beispiel 3.34 (Extrapolation des zentralen Differenzenquotienten). Wir approximieren<br />

<strong>die</strong> Ableitung von f(x) = tanh(x) an der Stelle x = 0.5 mit dem zentralen Differenzenquotienten<br />

und Extrapolation. Exakter Wert ist tanh ′ (0.5) ≈ 0.7864477329:<br />

h a(h) = p kk p k,k+1 p k,k+2 p k,k+3<br />

2 −1 0.761594156 0.7867493883 0.7864537207 0.7864477443<br />

2 −2 0.780460580 0.7864721999 0.7864478377<br />

2 −3 0.784969295 0.7864493603<br />

2 −4 0.786079344<br />

Bereits <strong>die</strong> jeweils erste Extrapolation p k,k+1 liefert weit bessere Ergebnisse als <strong>die</strong> Extrapolation<br />

des e<strong>in</strong>seitigen Differenzenquotienten. Die beste Approximation verfügt über 8<br />

richtige Stellen.<br />

3.5 <strong>Numerische</strong> Integration<br />

Die numerische Integration (oder auch numerische Quadratur) <strong>die</strong>nt zur approximativen<br />

Berechnung von Integralen. Mögliche Gründe s<strong>in</strong>d<br />

• Die Stammfunktion e<strong>in</strong>es Integrals lässt sich nicht durch e<strong>in</strong>e elementare Funktion<br />

ausdrücken. Z.B. ∫ ∞<br />

∫ ∞<br />

exp(−x 2 s<strong>in</strong>(x)<br />

) dx,<br />

dx.<br />

x<br />

0<br />

• E<strong>in</strong>e Stammfunktion existiert <strong>in</strong> geschlossener Form, aber <strong>die</strong> Berechnung ist derart<br />

aufwendig, so dass numerische Methoden vorzuziehen s<strong>in</strong>d.<br />

• Der Integrand ist nur an diskreten Stellen bekannt; beispielsweise bei Messreihendaten.<br />

Bei der numerischen Integration basieren <strong>die</strong> Methoden auf den bereits kennengelernten<br />

Interpolatonsmethoden. Sie s<strong>in</strong>d somit e<strong>in</strong>e klassische Anwendung der der Polynom-<br />

Interpolation sowie Spl<strong>in</strong>e-Interpolation. Erstere führen auf <strong>die</strong> sogenannten <strong>in</strong>terpolatorischen<br />

Quadraturformeln während <strong>die</strong> Spl<strong>in</strong>e-Interpolation auf <strong>die</strong> stückweise <strong>in</strong>terpolatorische<br />

Quadratur (<strong>die</strong> <strong>in</strong> der Literatur auch häufig unter dem Namen der zusammengesetzten<br />

oder summierten Quadratur zu f<strong>in</strong>den ist).<br />

Bei der <strong>in</strong>terpolatorischen Quadratur e<strong>in</strong>er Funktion f(x) auf dem Intervall [a, b] wird<br />

zunächst e<strong>in</strong>e Interpolationspolynom zu gegebenen Stützstellen x 0 , x 1 , . . . , x n kreiert, welches<br />

dann <strong>in</strong>tegriert wird (basiert dementsprechend auf Abschnitt 3.1). Bei der Gauß<br />

Quadratur wird <strong>die</strong> Position der Stützstellen x i ∈ [a, b] im Intervall so bestimmt, dass <strong>die</strong><br />

resultierende Integrationsformel e<strong>in</strong>e optimale Ordnung erzielt. Zuletzt betrachten wir als<br />

Anwendung der Extrapolation zum Limes (Abschnitt 3.4), dass sogenannte Romberg’sche<br />

Integrationsverfahren <strong>in</strong> Abschnitt 3.5.4.<br />

0<br />

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