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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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3.5 <strong>Numerische</strong> Integration<br />

Beispiel 3.54 (Optimale Stützstellenwahl durch Orthogonalisierung). Wir wollen <strong>die</strong><br />

Polynome p 1 (x) = (x − x 0 ) sowie p 2 (x) = (x − x 0 )(x − x 1 ) bestimmen, so dass sie im<br />

L 2 -Skalarprodukt orthogonal auf allen Polynomen von Grad 0 bzw. 1 stehen. Ohne E<strong>in</strong>schränkung<br />

betrachten wir das Intervall [−1, 1]:<br />

Für n = 0 gilt mit q ≡ α 0 ∈ P 0<br />

also muss x 0 = 0 gelten.<br />

Im Fall n = 1 gilt mit q = α 0 + β 0 x:<br />

0 ! = (x − x 0 , α 0 ) L 2 ([−1,1]) = −2x 0 α 0 ∀α 0 ∈ R,<br />

0 ! = ((x − x 0 )(x − x 1 ), α 0 + β 0 x) L 2 [−1,1] = −2(x 0 + x 1 )<br />

3<br />

β 0 + 2(1 + 3x 0x 1 )<br />

α 0 ∀α 0 , β 0 ∈ R.<br />

3<br />

Aus α 0 = 1 sowie β 0 = 0 folgern wir x 0 = −x 1 und aus α 0 = 0 und β 0 = 1 folgt hiermit<br />

x 1/2 = ± 1 √<br />

3<br />

. Die optimalen Gewichte bestimmen wir gemäß Formel (3.14) zu:<br />

α 0 0 =<br />

∫ 1<br />

−1<br />

1 dx = 2, α 1 0 =<br />

∫ 1<br />

−1<br />

x − √ −1<br />

3<br />

√1<br />

3<br />

− √ −1 dx = 1, α1 1 =<br />

3<br />

und wir erhalten <strong>die</strong> beiden ersten Gauß-Quadraturformeln:<br />

(<br />

IG(f) 0 = 2f(0), IG(f) 1 = f −√ 1 ) ( ) 1<br />

+ f √3 .<br />

3<br />

∫ 1<br />

−1<br />

x − √ 1<br />

3<br />

√−1<br />

3<br />

− √ 1 dx = 1,<br />

3<br />

Die erste Formel ist gerade <strong>die</strong> Mittelpunktsregel, von der wir bereits <strong>die</strong> Ordnung zwei<br />

(also 2n + 2 = 2 · 0 + 2) kennen. Die zweite Formel hat <strong>die</strong> Ordnung 4, <strong>die</strong>s kann e<strong>in</strong>fach<br />

durch Integration der Monome 1, x, x 2 , x 3 überprüft werden.<br />

Gauß-Legendre-Quadratur<br />

In <strong>die</strong>sem Abschnitt werden allgeme<strong>in</strong>e Resultate zur Existenz und E<strong>in</strong>deutigkeit von<br />

Gauß’schen Quadraturregeln IG n (f) untersucht. Aus Konventionsgründen betrachtet man<br />

dabei das Intervall [−1, 1] (zur Transformation auf allgeme<strong>in</strong>e Intervalle sei auf Bemerkung<br />

3.71 verwiesen).<br />

Def<strong>in</strong>ition 3.55 (Gauß-Quadratur). E<strong>in</strong>e Quadraturformel zur Integration e<strong>in</strong>er Funktion<br />

f : [a, b] → R mit<br />

n∑<br />

IG(f) n = a k f(x k )<br />

k=0<br />

mit n+1 Quadratur-Stützstellen wird Gauß-Quadraturformel genannt, falls alle Polynome<br />

p ∈ P 2n+1 exakt <strong>in</strong>tegriert werden, d.h. falls gilt:<br />

∫ 1<br />

−1<br />

p(x) dx =<br />

n∑<br />

a k p(x k ) ∀p ∈ P 2n+1 .<br />

k=0<br />

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