Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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5 <strong>Numerische</strong> Iterationsverfahren<br />
Def<strong>in</strong>ition 5.2 (Lipschitz-Stetigkeit, Kontraktion). Es sei G ⊂ R n e<strong>in</strong>e nichtleere abgeschlossene<br />
Menge. E<strong>in</strong>e Abbildung g : G → R n wird Lipschitz-stetig genannt, falls<br />
‖g(x) − g(y)‖ ≤ q‖x − y‖, x, y ∈ G,<br />
mit q > 0. Falls 0 < q < 1, so nennt man g e<strong>in</strong>e Kontraktion auf G.<br />
Zur Rekapitulation:<br />
Bemerkung 5.3. Differenzierbarkeit ⇒ absolute Stetigkeit ⇒ Lipschitz-Stetigkeit ⇒<br />
gleichmäßige Stetigkeit ⇒ Stetigkeit.<br />
Zum Beispiel ist <strong>die</strong> Wurzelfunktion f(x) = √ x auf [0, 1] zwar gleichmäßig stetig aber<br />
nicht Lipschitz-stetig.<br />
Der Banachsche Fixpunktsatz besagt nun, dass jede Selbstabbildung g : G → G, welche<br />
e<strong>in</strong>e Kontraktion ist, e<strong>in</strong>en Fixpunkt besitzt:<br />
Satz 5.4 (Banach’scher Fixpunktsatz). Es sei G ⊂ R n e<strong>in</strong>e nichtleere und abgeschlossene<br />
Punktmenge und g : G → G e<strong>in</strong>e Lipschitz-stetige Selbstabbildung, mit Lipschitz-Konstante<br />
q < 1 (also e<strong>in</strong>e Kontraktion).<br />
• Dann existiert genau e<strong>in</strong> Fixpunkt z ∈ G von g und <strong>die</strong> Iterationsfolge (x k ) k konvergiert<br />
für jeden Startpunkt x 0 ∈ G, so dass x k → z für k → ∞.<br />
• Es gilt <strong>die</strong> a priori Abschätzung:<br />
‖x k − z‖ ≤<br />
• Es gilt <strong>die</strong> a posteriori Abschätzung:<br />
‖x k − z‖ ≤<br />
qk<br />
1 − q ‖x1 − x 0 ‖.<br />
q<br />
1 − q ‖xk − x k−1 ‖.<br />
Beweis:<br />
(i) Existenz e<strong>in</strong>es Grenzwertes. Da g e<strong>in</strong>e Selbstabbildung <strong>in</strong> G ist, s<strong>in</strong>d alle Iterierten<br />
x k = g(x k−1 ) = . . . = g k (x 0 ) bei Wahl e<strong>in</strong>es beliebigen Startpunkts x 0 ∈ G def<strong>in</strong>iert.<br />
Aufgrund der Kontraktionseigenschaft gilt:<br />
‖x k+1 − x k ‖ = ‖g(x k ) − g(x k−1 )‖ ≤ q‖x k − x k−1 ‖ ≤ . . . ≤ q k ‖x 1 − x 0 ‖.<br />
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