Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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3 Interpolation und Approximation<br />
Die Euler-Maclaur<strong>in</strong>sche Summenformel besagt, dass <strong>die</strong> Trapezregel e<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong><br />
geraden Potenzen von h besitzt. Daher eignet sie sich gleich <strong>in</strong> zweifacher H<strong>in</strong>sicht optimal<br />
zur Extrapolation: aufgrund der quadratischen Fehlerentwicklung gew<strong>in</strong>nen wir <strong>in</strong> jedem<br />
Extrapolationsschritt zwei Ordnungen Genauigkeit und aufgrund der Stützstellenwahl an<br />
den Enden der Teil<strong>in</strong>tervalle x j−1 und x j können bereits berechnete Werte f(x j ) zu e<strong>in</strong>er<br />
Schrittweite h bei der nächst fe<strong>in</strong>eren Approximation zu h/2 weiter verwendet werden.<br />
Zur Approximation von<br />
a(0) ≈<br />
∫ b<br />
a<br />
f(x) dx,<br />
⎛<br />
⎞<br />
a(h) := I h (f) = h ⎝ 1 N−1<br />
2 f(a) + ∑<br />
f(x j ) + 1 2 f(b) ⎠ ,<br />
verwenden wir das Extrapolationspr<strong>in</strong>zip aus Abschnitt 3.4:<br />
j=1<br />
Verfahren 3.74 (Romberg-Quadratur).<br />
1) Berechne für e<strong>in</strong>e Folge von Schrittweiten (h k ) k∈N mit<br />
h k+1<br />
h k<br />
≤ ρ < 1,<br />
<strong>die</strong> Approximationen<br />
a(h k ), k = 0, . . . , m.<br />
2) Extrapoliere <strong>die</strong> Werte (h 2 k , a(h k)), k = 0, . . . , m mit Polynomen <strong>in</strong> h 2 .<br />
Als Schrittweitenfolge kann mit e<strong>in</strong>em h > 0 <strong>die</strong> e<strong>in</strong>fache Vorschrift<br />
h k = 2 −k h,<br />
verwendet werden. Diese Folge wird Romberg-Folge genannt und hat den Vorteil, dass<br />
bereits berechnete Stützstellen weiter verwendet werden können. Der Nachteil <strong>die</strong>ser Folge<br />
ist das schnelle Wachstum der Anzahl der Stützstellen. Die Extrapolation selbst wird mit<br />
dem modifizierten Neville-Schema 3.33 durchgeführt.<br />
Die Diagonalelemente a k,k s<strong>in</strong>d gerade <strong>die</strong> Näherungen zu a(0). Basierend auf Satz 3.32<br />
zur allgeme<strong>in</strong>en Richardson-Extrapolation erhalten wir <strong>die</strong> Fehlerabschätzung:<br />
Satz 3.75 (Romberg-Quadratur). Es sei f 2m+2 [a, b] sowie h > 0 gegeben. Das Romberg-<br />
Verfahren zur Schrittweitenfolge h k = 2 −k h, k = 0, . . . , m liefert nach m Extrapolationsschritten<br />
<strong>die</strong> Approximation:<br />
I(f) − a m,m = O(h 2m+2 ).<br />
Beweis: Der Beweis folgt durch Komb<strong>in</strong>ation von Satz 3.32 über <strong>die</strong> Richardson-Extrapolation<br />
mit der Euler-Maclaur<strong>in</strong>schen Summenformel aus Satz 3.73.<br />
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