Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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5.3 Iterative Lösungsverfahren für l<strong>in</strong>eare Gleichungssysteme<br />
Man beachte, dass <strong>die</strong>se Gleichung wegen w0 i = wi n+1 = 0 auch für <strong>die</strong> erste und letzte<br />
Zeile, d.h. für i = 1 sowie i = n gültig ist. Es gilt λ i = cos(πi/(n+1)) und der betragsmäßig<br />
größte Eigenwert von J wird für i = 1 sowie i = n angenommen. Hier gilt mit der<br />
Reihenentwicklung des Kos<strong>in</strong>us:<br />
( ) π<br />
π 2 ( )<br />
λ max = λ 1 = cos = 1 −<br />
n + 1 2(n + 1) 2 + O 1<br />
(n + 1) 4 .<br />
Der größte Eigenwert geht mit n → ∞ quadratisch gegen 1. Hieraus bestimmen wir<br />
mit (5.16) für e<strong>in</strong>ige Schrittweiten aus Beispiel 5.30 <strong>die</strong> optimalen Relaxationsparameter:<br />
n λ max (J) ω opt<br />
320 0.9999521084 1.980616162<br />
640 0.9999879897 1.990245664<br />
1280 0.9999969927 1.995107064<br />
Schließlich führen wir für <strong>die</strong>se Parameter das SOR-Verfahren mit optimalem Relaxationsparameter<br />
durch und fassen <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>in</strong> folgender Tabelle zusammen:<br />
Matrixgröße Jacobi Gauß-Seidel SOR<br />
Schritte Zeit (sec) Schritte Zeit (sec) Schritte Zeit (sec)<br />
320 147 775 0.92 73 888 0.43 486 ≪ 1<br />
640 588 794 7.35 294 398 3.55 1 034 0.02<br />
1 280 2 149 551 58 1 074 776 29 1937 0.05<br />
2 560 4 127 0.22<br />
5 120 zu aufwendig 8 251 0.90<br />
10 240 16 500 3.56<br />
Die Anzahl der notwendigen Schritte steigt beim SOR-Verfahren nur l<strong>in</strong>ear <strong>in</strong> der Problemgröße.<br />
Dies ist im Gegensatz zum quadratischen Anstieg beim Jacobi- sowie beim Gauß-<br />
Seidel-Verfahren e<strong>in</strong> wesentlicher Fortschritt. Da der Aufwand e<strong>in</strong>es Schrittes des SOR-<br />
Verfahrens mit dem von Jacobi- und Gauß-Seidel vergleichbar ist für das SOR-Verfahren<br />
zu e<strong>in</strong>em Gesamtaufwand von nur O(n 2 ) Operationen. Dieses positive Resultat gilt jedoch<br />
nur dann, wenn der optimale SOR-Parameter bekannt ist.<br />
5.3.4 Praktische Aspekte<br />
Wir fassen zunächst <strong>die</strong> bisher vorgestellten Verfahren zusammen:<br />
Beispiel 5.34 (E<strong>in</strong>fache Iterationsverfahren). Es gilt <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>er Darstellung<br />
x k+1 = x k + C −1 (b − Ax k ) = (I − C −1 A) x k + C −1 b.<br />
} {{ }<br />
=B<br />
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