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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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3.3 <strong>Numerische</strong> Differentiation<br />

In x = x 0 gilt für erste und zweite Ableitungen:<br />

p ′ 2(x 0 ) = f(x 0 + h) − f(x 0 − h)<br />

, p ′′<br />

2h<br />

2(x 0 ) = f(x 0 + h) − 2f(x 0 ) + f(x 0 − h)<br />

h 2 .<br />

Für <strong>die</strong> erste Ableitung ergibt sich erstaunlicherweise wieder der zentralen Differenzenquotienten,<br />

der schon durch l<strong>in</strong>eare Interpolation hergeleitet wurde. Dies ist der Ursprung<br />

der Bezeichnung Superapproximation: mit Hilfe der l<strong>in</strong>earen Interpolierenden wird e<strong>in</strong> Ergebnis<br />

erreicht, das eigentlich erst bei quadratischer Interpolierender zu erwarten wäre.<br />

Für <strong>die</strong> zweite Ableitung erhalten wir mit Taylorentwicklung:<br />

p ′′<br />

2(x 0 ) = −2f(x 0) + f(x 0 − h) + f(x 0 + h)<br />

h 2 = f ′′ (x 0 ) + 1 12 h2 f (iv) (x 0 ) + O(h 4 )<br />

den zentrale Differenzenquotient für <strong>die</strong> zweite Ableitung.<br />

Wir können auf der Basis von p 2 auch e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>seitigen Differenzenquotienten für <strong>die</strong><br />

zweite Ableitung herleiten. Dies erfolgt durch Approximation von f ′′ (x 0 −h) ≈ p ′′<br />

2 (x 0 −h).<br />

Wieder mit Taylorentwicklung erhalten wir<br />

p ′′ (x 0 − h) = f ′′ (x 0 − h) + hf ′′′ (x 0 − h) + O(h 2 )<br />

lediglich e<strong>in</strong>e Approximation erster Ordnung. Neben der Ordnung des Interpolationspolynoms<br />

p(x) kommt es entscheidend auf <strong>die</strong> entsprechende Wahl der Stützstellen an.<br />

Wir betrachten e<strong>in</strong> Beispiel:<br />

Beispiel 3.28. Es sei<br />

f(x) = tanh(x).<br />

Wir suchen e<strong>in</strong>e Approximation von<br />

( )<br />

( )<br />

1 1<br />

f ′ ≈ 0.7864477329659274, f ′′ ≈ −0.7268619813835874.<br />

2<br />

2<br />

Zur Approximation verwenden wir für <strong>die</strong> vier bisher diskutieren Differenzenquotienten zu<br />

verschiedenen Schrittweiten h > 0:<br />

In Abbildung 3.7 tragen wir <strong>die</strong> Fehler der Approximationen gegenüber der Schrittweite<br />

auf. Hier ist deutlich der Unterschied zwischen l<strong>in</strong>earer und quadratischer Ordnung <strong>in</strong> h<br />

zu erkennen.<br />

Stabilität<br />

Abschließend untersuchen wir <strong>die</strong> Stabilität der Differenzenapproximation. Die Koeffizienten<br />

der verschiedenen Formeln wechseln das Vorzeichen, somit besteht <strong>die</strong> Gefahr der<br />

Auslöschung. Exemplarisch führen wir <strong>die</strong> Stabilitätsanalyse für <strong>die</strong> zentralen Differenzenapproximation<br />

zur Bestimmung der ersten Ableitung durch. Wir gehen davon aus, dass <strong>die</strong><br />

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