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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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4.6 Berechnung von Eigenwerten<br />

Satz 4.70 (Eigenwert). Es sei A ∈ R n×n . Dann gilt:<br />

• Die Matrix A hat genau n Eigenwerte, ihrer Vielfachheit nach gezählt.<br />

• Die Eigenwerte s<strong>in</strong>d Nullstellen des charakteristischen Polynoms:<br />

det(A − λI) = 0.<br />

• Reelle Matrizen können komplexe Eigenwerte haben, komplexe Eigenwerte treten<br />

stets als konjugierte Paare λ, ¯λ auf.<br />

• Eigenvektoren zu unterschiedlichen Eigenwerten s<strong>in</strong>d l<strong>in</strong>ear unabhängig.<br />

• Falls n l<strong>in</strong>ear unabhängige Eigenvektoren existieren, so existiert e<strong>in</strong>e reguläre Matrix<br />

S ∈ R n×n , so dass S −1 AS = D e<strong>in</strong>e Diagonalmatrix ist. Die Spaltenvektoren von S<br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Eigenvektoren und <strong>die</strong> Diagonale<strong>in</strong>träge von D <strong>die</strong> Eigenwerte.<br />

• Symmetrische Matrizen A = A T haben nur reelle Eigenwerte. Es existiert e<strong>in</strong>e Orthonormalbasis<br />

von Eigenvektoren und e<strong>in</strong>e Diagonalisierung Q T AQ = D mit e<strong>in</strong>er<br />

orthogonalen Matrix.<br />

• Bei Dreiecksmatrizen stehen <strong>die</strong> Eigenwerte auf der Diagonalen.<br />

Zu e<strong>in</strong>em Eigenwert λ s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Eigenvektoren als Lösung des homogenen l<strong>in</strong>earen Gleichungssystems<br />

bestimmt:<br />

(A − λI)w = 0.<br />

Umgekehrt gilt:<br />

Def<strong>in</strong>ition 4.71 (Rayleigh-Quotient). Sei A ∈ R n×n sowie w ∈ R n e<strong>in</strong> Eigenvektor.<br />

Dann ist durch den Rayleigh-Quotienten der zugehörige Eigenwert gegeben:<br />

λ = (Aw, w) 2<br />

‖w‖ 2 .<br />

2<br />

Mit Hilfe <strong>die</strong>ser Def<strong>in</strong>ition folgt e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Schranke für <strong>die</strong> Eigenwerte:<br />

(Aw, w) 2<br />

|λ| ≤ sup<br />

w≠0 ‖w‖ 2 2<br />

≤ ‖A‖ 2 ‖w‖ 2 2<br />

‖w‖ 2 2<br />

= ‖A‖ 2 .<br />

Wir haben <strong>in</strong> Abschnitt 4.1 bereits gesehen, dass <strong>die</strong>se Schranke für <strong>die</strong> Beträge der Eigenwerte<br />

<strong>in</strong> jeder Matrixnorm mit verträglicher Vektornorm gilt.<br />

4.6.1 Konditionierung der Eigenwertaufgabe<br />

Bevor wir auf konkrete Verfahren zur Eigenwertberechnung e<strong>in</strong>gehen, analysieren wir <strong>die</strong><br />

Kondition der Aufgabe, d.h. <strong>die</strong> Abhängigkeit der Eigenwerte von der Störung der Matrix.<br />

Hierfür benötigen wir zunächst e<strong>in</strong>en Hilfsatz:<br />

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