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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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5.2 Fixpunkt-Iterationen zum Lösen von nichtl<strong>in</strong>earen Gleichungen<br />

(iv) Zeige, dass z ∈ B r (x 0 ) e<strong>in</strong>e Nullstelle von f ist:<br />

Die Newton-Iterationsvorschrift sowie Bed<strong>in</strong>gung (5.4) liefern<br />

Daher gilt<br />

‖f(x k )‖ = ‖f ′ (x k )(x k − x k−1 )‖<br />

≤ ‖f ′ (x k ) − f ′ (x 0 ) + f ′ (x 0 )‖ ‖x k+1 − x k ‖<br />

≤ ( γ‖x k − x 0 ‖ + ‖f ′ (x 0 )‖ ) ‖x k+1 − x k ‖<br />

→ 0, k → ∞.<br />

f(x k ) → 0, k → ∞.<br />

Die Stetigkeit von f impliziert dann f(z) = 0.<br />

(v) E<strong>in</strong>deutigkeit der Nullstelle z ∈ B r (x 0 ):<br />

Die E<strong>in</strong>deutigkeit wird mit Hilfe der Kontraktionseigenschaft und der Formulierung der<br />

Newton-Iteration als Fixpunktiteration gezeigt. Die gefundene Nullstelle x k → z von f(x)<br />

ist auch Fixpunkt der vere<strong>in</strong>fachten Iteration:<br />

ḡ(x) := x − f ′ (x 0 ) −1 f(x).<br />

Diese Iteration ist e<strong>in</strong>e Kontraktion, denn aus<br />

ḡ(x) − ḡ(y) = x − y − f ′ (x 0 ) −1 f(x) + f ′ (x 0 ) −1 f(y) = f ′ (x 0 ) −1 (f(y) − f(x) − f ′ (x 0 )(y − x)),<br />

folgt mit den Bed<strong>in</strong>gungen (5.5) und (5.6) sowie (5.8) <strong>die</strong> Abschätzung:<br />

‖ḡ(x) − ḡ(y)‖ ≤ ββγr‖y − x‖ ≤ 2q‖y − x‖, ∀x, y ∈ B r (x 0 ).<br />

Da q < 1 2<br />

ist ḡ e<strong>in</strong>e Kontraktion. E<strong>in</strong>e Kontraktionsabbildung kann höchstens e<strong>in</strong>en<br />

Fixpunkt haben. Da <strong>die</strong>ser Fixpunkt <strong>die</strong> Nullstelle von f ist, haben wir <strong>die</strong> Nullstelle<br />

z ∈ B r (x 0 ) e<strong>in</strong>deutig bestimmt. Damit ist alles gezeigt.<br />

□<br />

Bemerkung 5.13. Der Satz von Newton-Kantorovich unterscheidet sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Punkten<br />

wesentlich von Satz 2.10 über das e<strong>in</strong>dimensionale Newton-Verfahren. Der wesentliche<br />

Unterschied ist <strong>die</strong> Regularität von f, welches beim Newton-Kantorovich nur über e<strong>in</strong>e<br />

Lipschitz-stetige Jacobi-Matrix anstelle von zweimal stetiger Differenzierbarkeit verfügen<br />

muss. Ferner muss <strong>die</strong> Existenz e<strong>in</strong>er Nullstelle nicht vorausgesetzt werden, sie folgt beim<br />

Newton-Kantorovich als Ergebnis des Satzes.<br />

Daher nun e<strong>in</strong>e der Hauptanwendungen des vorherigen Satzes 5.12: das folgende lokale<br />

Konvergenzresultat:<br />

Korollar 5.14. Es sei D ⊂ R n offen und f : D ⊂ R n → R n zweimal stetig-differenzierbar.<br />

Wir nehmen an, dass z ∈ D e<strong>in</strong>e Nullstelle mit regulärer Jacobi-Matrix f ′ (z) ist. Dann<br />

ist das Newton-Verfahren lokal konvergent, d.h. es existiert e<strong>in</strong>e Umgebung B um z, so<br />

dass das Newton-Verfahren für alle Startwerte x 0 ∈ B konvergiert.<br />

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