Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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4 <strong>Numerische</strong> L<strong>in</strong>eare Algebra<br />
Hilfsatz 4.72. Es seien A, B ∈ R n×n beliebige Matrizen. Dann gilt für jeden Eigenwert<br />
λ von A, der nicht zugleich Eigenwert von B für jede natürliche Matrizennorm <strong>die</strong> Abschätzung:<br />
‖(λI − B) −1 (A − B)‖ ≥ 1.<br />
Beweis: Es sei w ≠ 0 e<strong>in</strong> Eigenvektor zu λ. Dann gilt:<br />
(A − B)w = (λI − B)w.<br />
Wenn λ ke<strong>in</strong> Eigenwert von B ist, so ist <strong>die</strong> Matrix (λI − B) regulär, d.h. es folgt:<br />
(λI − B) −1 (A − B)w = w.<br />
Und schließlich durch Normbilden:<br />
1 = ‖(λI − B)−1 (A − B)w‖<br />
‖w‖<br />
≤ sup<br />
x<br />
‖(λI − B) −1 (A − B)x‖<br />
‖x‖<br />
= ‖(λI − B) −1 (A − B)‖.<br />
Auf <strong>die</strong>ser Basis erhalten wir e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Kriterium zur E<strong>in</strong>grenzung der Eigenwerte e<strong>in</strong>er<br />
Matrix:<br />
□<br />
Satz 4.73 (Gerschgor<strong>in</strong>-Kreise). Es sei A ∈ R n×n . Alle Eigenwerte λ von A liegen <strong>in</strong> der<br />
Vere<strong>in</strong>igung der Gerschgor<strong>in</strong>-Kreise:<br />
K i = {z ∈ C : |z − a ii | ≤<br />
n∑<br />
k=1,k≠i<br />
|a ik |}, i = 1, . . . , n.<br />
Angenommen zu den Indexmengen I m = {i 1 , . . . , i m } und I ′ m = {1, . . . , n} \ I m seien<br />
<strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>igungen U m = ⋃ i∈I m<br />
K i und U ′ m = ⋃ i∈I ′ m K i disjunkt. Dann liegen genau m<br />
Eigenwerte (ihrer algebraischen Vielfachheit nach gezählt) <strong>in</strong> U m und n − m Eigenwerte<br />
<strong>in</strong> U ′ m.<br />
Beweis: (i) Es sei D ∈ R n×n <strong>die</strong> Diagonalmatrix D = diag(a ii ). Weiter sei λ e<strong>in</strong> Eigenwert<br />
von A mit λ ≠ a ii . (In <strong>die</strong>sem Fall wäre <strong>die</strong> Aussage des Satzes trivial erfüllt). Hilfsatz 4.72<br />
besagt bei Wahl der maximalen Zeilensummennorm:<br />
1 ≤ ‖(λI−D) −1 (A−D)‖ ∞ = max<br />
i<br />
⎧ ⎫ ⎧<br />
⎫<br />
⎨ n∑<br />
⎬ ⎨<br />
n<br />
|(λ − a<br />
⎩<br />
ii ) −1 a ij |<br />
⎭ = max<br />
i ⎩ |λ − a ii| −1 ∑ ⎬<br />
|a ij |<br />
⎭ .<br />
j=1,j≠i<br />
j=1,j≠i<br />
D.h. es existiert zu jedem λ e<strong>in</strong> Index i ∈ {1, . . . , n} so dass gilt:<br />
|λ − a ii | ≤<br />
n∑<br />
j=1,j≠i<br />
|a ij |.<br />
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