Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Größe Vorzeichen Exponent Mantisse Bias<br />
e<strong>in</strong>fache Genauigkeit (s<strong>in</strong>gle) 32 Bit 1 Bit 8 Bit 23+1 Bit 127<br />
doppelte Genauigkeit (double) 64 Bit 1 Bit 11 Bit 52+1 Bit 1023<br />
Zuse Z1 (1938) 24 Bit 1 Bit 7 Bit 15 Bit —<br />
IBM 704 (1954) 36 Bit 1 Bit 8 Bit 27 Bit 128<br />
i8087 Coprozessor (1980) Erste Verwendung von IEEE (s<strong>in</strong>gle + double)<br />
Intel 486 (1989)<br />
Erste <strong>in</strong>tegrierte FPU <strong>in</strong> Standard PC<br />
NVIDIA G80 (2007)<br />
GPU (s<strong>in</strong>gle)<br />
NVIDIA Fermi (2010) GPU (double)<br />
Tabelle 1.3: IEEE-754 Format <strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher und doppelter Genauigkeit sowie Gleitkommaformate<br />
<strong>in</strong> aktueller und historischer Hardware.<br />
hatten, verschwand <strong>die</strong>se zunächst wieder aus den üblichen Computern und war nur <strong>in</strong><br />
speziellen Rechnern vorhanden. In Form von Coprozessoren konnte e<strong>in</strong>e FPU nachgerüstet<br />
werden (z.B. der Intel 8087 zum Intel 8086). Der “486er” war der erste Prozessor für<br />
Heimcomputer mit <strong>in</strong>tegrierter FPU. Heute können Gleitkommaberechnungen effizient auf<br />
Grafikkarten ausgelagert werden. Die Prozessoren der Grafikkarten, <strong>die</strong> graphics process<strong>in</strong>g<br />
unit (GPU) ist speziell für solche Berechnungen ausgelegt (z.B. schnelle Berechnungen<br />
von Lichtbrechungen und Spiegelungen, Abbilden von Mustern auf 3D-Oberflächen). Spezielle<br />
Steckkarten (z.B. NVIDIA Tesla), welche gleich mehrere GPU’s enthalten werden <strong>in</strong><br />
Höchstleistungssystemen e<strong>in</strong>gesetzt. Die Genauigkeit der Darstellung ist im Wesentlichen<br />
von den <strong>in</strong> der Mantisse zu Verfügung stehenden Stellen bestimmt. Größte und kle<strong>in</strong>ste<br />
darstellbare Zahlen s<strong>in</strong>d durch <strong>die</strong> Stellen im Exponenten bestimmt. In numerischen Verfahren<br />
ist <strong>die</strong> Verwendung von doppelt-genauer Zahlendarstellung (double) üblich. Die<br />
Rechene<strong>in</strong>heiten moderner Computer nutzen <strong>in</strong>tern e<strong>in</strong>e erhöhte Genauigkeit zum Durchführen<br />
von elementaren Operationen. (80 Bit bei modernen Intel-CPU’s). Gerundet wird<br />
erst nach Berechnung des Ergebnis.<br />
Beispiel 1.13 (Gleitkommadarstellung). Wir gehen von vierstelliger Mantisse und vier<br />
Stellen im Exponent aus mit Bias 2 4−1 − 1 = 7.<br />
• Die Zahl x = −96 hat zunächst negatives Vorzeichen, also S = 1. Die B<strong>in</strong>ärdarstellung<br />
von 96 ist<br />
normalisiert<br />
96 10 = 1 · 64 + 1 · 32 + 0 · 16 + 0 · 8 + 0 · 4 + 0 · 2 + 0 · 1 = 1100000 2 ,<br />
64 10 = 1.1000 2 · 2 6 10<br />
= 1.1 2 · 2 13 10−7 10<br />
= 1.1 2 · 2 1101 2−b .<br />
Als Gleitkommadarstellung ergibt sich 111011000 2 .<br />
• Die Zahl x = −384 hat wieder negatives Vorzeichen und S = 1. Die B<strong>in</strong>ärdarstellung<br />
von 384 ist:<br />
384 10 = 1 · 256 + 1 · 128 + 0 · 64 + 0 · 32 + 0 · 16 + 0 · 8 + 0 · 4 + 0 · 2 + 0 · 1 = 110000000 2 ,<br />
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