Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...
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3.5 <strong>Numerische</strong> Integration<br />
gilt wie <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung zur Gauß-Quadratur:<br />
2n+1 ∑<br />
i−1 ∏<br />
f[x 0 , . . . , x i ]<br />
p 2n+1 (x) =<br />
(x − x i )<br />
i=0<br />
j=0<br />
2n+1 ∑<br />
n∏<br />
i−1 ∏<br />
= p n (x) + f[x 0 , . . . , x i ] (x − x j ) (x − x j ) .<br />
i=n+1<br />
j=0<br />
j=n+1<br />
} {{ } } {{ }<br />
=p n+1 =q∈P n<br />
Aufgrund der angenommenen Orthogonalität von p n+1 auf q ∈ P n folgt, dass bereits durch<br />
Integration von p n e<strong>in</strong>e Quadraturformel der Ordnung 2n + 2, also e<strong>in</strong>e Gauß-Quadratur<br />
gegeben ist.<br />
□<br />
Diese beiden Sätze besagen, dass <strong>die</strong> Charakterisierung von Gauß’schen Quadraturregeln<br />
durch Nullstellen orthogonaler Polynome e<strong>in</strong>deutig ist. Zum Abschluss müssen wir noch<br />
zeigen, dass überhaupt orthogonale Polynome zu beliebiger Stützstellenzahl n existieren,<br />
und dass <strong>die</strong>se Polynome auch reelle Nullstellen haben!<br />
Satz 3.58. Es existiert e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Folge (p n ) n von Polynomen p n ∈ P n mit<br />
p 0 (x) ≡ 1,<br />
p n (x) = x n + r n−1 (x), n = 1, 2, . . . ,<br />
mit r n−1 ∈ P n−1 , <strong>die</strong> <strong>die</strong> Orthogonalitätsbeziehung<br />
∫ 1<br />
−1<br />
p n (x)p m (x) dx = 0, 0 ≤ m < n,<br />
erfüllen. Durch {p k , k = 0, . . . , n} ist dann e<strong>in</strong>e Orthogonalbasis des P n gegeben.<br />
Beweis: Die Aussage folgt unter Ausnutzung des Satzes von Gram-Schmidt für <strong>die</strong> Monombasis<br />
{1, x, x 2 , . . . } von P n+1 [a, b], Satz 4.51 Mit<br />
p 0 := 1, k = 1, . . . , n + 1<br />
k−1<br />
p k (x) := x k ∑<br />
−<br />
j=0<br />
(x k , p j )<br />
‖p j ‖ 2 p j(x),<br />
wird dann {p 0 , . . . , p n+1 } e<strong>in</strong> Orthogonalsystem <strong>in</strong> P n+1 [a, b], unter Ausnutzung des L 2 -<br />
Skalarprodukts<br />
(f, g) L 2 ([−1,1]) :=<br />
∫ 1<br />
−1<br />
f(x)g(x) dx.<br />
Denn vollständigen Beweis des Gram-Schmidt-Algorithmus werden wir später nachtragen.<br />
Die spezielle Version f<strong>in</strong>det der Leser <strong>in</strong> [9], S. 87.<br />
□<br />
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