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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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1 E<strong>in</strong>leitung<br />

und normalisiert<br />

0.003 10 ≈ 1.10001 2 · 2 −9 = 1.110001 2 · 2 −2−7 .<br />

Der Exponent −9 = −2−b ist zu kle<strong>in</strong> und kann <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Format (also vier Stellen<br />

für den Exponenten) nicht dargestellt werden. Die Zahl kann h<strong>in</strong>gegen denormalisiert<br />

dargestellt werden als:<br />

0.003 10 ≈ ·0.0110 2 · 2 0−7 .<br />

B<strong>in</strong>är ergibt <strong>die</strong>s 100000110 2 . Umrechnen <strong>in</strong> Dezimaldarstellung liefert:<br />

0.0110 2 · 2 0−7 = 0.375 · 2 −7 ≈ 0.0029,<br />

mit dem relativen Darstellungsfehler<br />

0.003 − 0.0029<br />

∣ 0.003 ∣ ≈ 0.033.<br />

Aus der begrenzten Anzahl von Ziffern ergibt sich zwangläufig e<strong>in</strong> Fehler bei der Durchführung<br />

von numerischen Algorithmen. Der relative Fehler, der bei der Computer-Darstellung<br />

˜x e<strong>in</strong>er Zahl x ∈ R entstehen kann<br />

∣<br />

rd(x) − x<br />

x<br />

ist durch <strong>die</strong> sogenannte Masch<strong>in</strong>engenauigkeit beschränkt:<br />

∣<br />

Def<strong>in</strong>ition 1.14 (Masch<strong>in</strong>engenauigkeit). Die Masch<strong>in</strong>engenauigkeit eps ist der maximale<br />

relative Rundungsfehler der Zahldarstellung und wird bestimmt als:<br />

eps := <strong>in</strong>f{x > 0 : rd(1 + x) > 1}.<br />

S<strong>in</strong>d im Zahlenformat denormalisierte Zahlen vorgesehen, so verschlechtert sich <strong>die</strong> Genauigkeit<br />

für x → 0.<br />

Da Rundungsfehler zwangsläufig auftreten, gelten grundlegende mathematische Gesetze<br />

wie das Assoziativgesetz oder das Distributivgesetz <strong>in</strong> Computern nicht mehr. Aufgrund<br />

von Rundungsfehlern spielt <strong>die</strong> Reihenfolge, <strong>in</strong> denen Operationen ausgeführt werden e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle und verfälscht das Ergebnis. Auch e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Vergleich von Zahlen ist oft<br />

nicht möglich, <strong>die</strong> Abfrage if (3.8/10.0==0.38) kann durch Rundung das falsche Ergebnis<br />

liefern und muss durch Abfragen der Art if ( |3.8/10.0 − 0.38| < eps) ersetzt werden.<br />

Bemerkung 1.15. Die Masch<strong>in</strong>engenauigkeit hat nichts mit der kle<strong>in</strong>sten Zahl zu tun,<br />

welche auf e<strong>in</strong>em Computer darstellbar ist. Diese ist wesentlich durch <strong>die</strong> Anzahl der Stellen<br />

im Exponenten bestimmt. Die Masch<strong>in</strong>engenauigkeit wird durch <strong>die</strong> Anzahl der Stellen<br />

<strong>in</strong> der Mantisse bestimmt. Bei der üblichen Gleitkommadarstellung mit doppelter Genauigkeit<br />

(double <strong>in</strong> c++) gilt eps ≈ 10 −16 , bei e<strong>in</strong>facher Genauigkeiten, z.B. auf Grafikkarten<br />

gilt eps ≈ 10 −8 .<br />

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