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Einführung in die Numerische Mathematik - Lehrstuhl Numerische ...

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4 <strong>Numerische</strong> L<strong>in</strong>eare Algebra<br />

Zunächst gilt für <strong>die</strong> rechte Seite: ˜b = P b = (1.2, 0.6, −2.1) T<br />

˜Ly = ˜b ergibt<br />

und Vorwärtse<strong>in</strong>setzen <strong>in</strong><br />

y 1 = 1.2, y 2 = 0.6−0.348·1.2 ≈ 0.182, y 3 = −2.1−0.609·1.2−0.00104·0.182 ≈ −2.83.<br />

Als Näherung ˜x erhalten wir:<br />

mit e<strong>in</strong>em relativen Fehler<br />

⎛ ⎞<br />

0.35<br />

⎜ ⎟<br />

˜x = ⎝−0.98⎠<br />

2.16<br />

‖˜x − x‖ 2<br />

‖x‖ 2<br />

≈ 0.0002,<br />

also von nur 0.02% statt 140%.<br />

Die Beispiele zeigen, dass <strong>die</strong> berechnete LR-Zerlegung <strong>in</strong> praktischer Anwendung natürlich<br />

ke<strong>in</strong>e echte Zerlegung, sondern aufgrund von Rundungsfehlern nur e<strong>in</strong>e Näherung der<br />

Matrix A ≈ LR ist. Man kann durch Berechnung von LR leicht <strong>die</strong> Probe machen und<br />

den Fehler A − LR bestimmen.<br />

Die LR-Zerlegung ist e<strong>in</strong>es der wichtigsten direkten Verfahren zum Lösen von l<strong>in</strong>earen<br />

Gleichungssystemen. Der Aufwand zur Berechnung der LR-Zerlegung steigt allerd<strong>in</strong>gs mit<br />

dritter Ordnung sehr schnell. Selbst auf modernen Computern übersteigt <strong>die</strong> Laufzeit für<br />

große Gleichungssysteme schnell e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Grenze:<br />

n Operationen Zeit<br />

100 300 000 30 µs<br />

1 000 300 · 10 6 30 ms<br />

10 000 300 · 10 9 30 s<br />

100 000 300 · 10 12 10 h<br />

1 000 000 300 · 10 15 1 Jahr<br />

Tabelle 4.1: Rechenzeit zum Erstellen der LR-Zerlegung e<strong>in</strong>er Matrix A ∈ R n×n auf e<strong>in</strong>em<br />

Rechner mit 10 GigaFLOPS.<br />

Bei der Diskretisierung von partiellen Differentialgleichungen treten Gleichungssysteme<br />

mit n = 10 6 ∼ 10 9 auf. Die Matrizen verfügen dann aber über Struktureigenschaften wie<br />

Symmetrie, oder über e<strong>in</strong> besonders dünnes Besetzungsmuster (<strong>in</strong> jeder Zeile s<strong>in</strong>d nur<br />

e<strong>in</strong>ige wenige ungleich Null). Die l<strong>in</strong>earen Gleichungsysteme, <strong>die</strong> bei der F<strong>in</strong>ite-Elemente<br />

Diskretisierung der Laplace-Gleichung (beschreibt <strong>die</strong> Ausdehnung e<strong>in</strong>er Membran) entstehen<br />

haben z.B. unabhäng<strong>in</strong>g von n nur 5 E<strong>in</strong>träge pro Zeile. Die so entstehenden l<strong>in</strong>earen<br />

Gleichungsysteme lassen sich bei effizienter Implementierung der LR-Zerlegung auch bei<br />

n = 1 000 000 <strong>in</strong> weniger als e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute lösen.<br />

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