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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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Fahrradnutzung <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> Aufzeigen der Potentiale Seite 113<br />

Die meisten Radurlauber, <strong>die</strong> <strong>in</strong> der Hauptstu<strong>die</strong>-Stu<strong>die</strong> von Trendscope befragt wurden,<br />

s<strong>in</strong>d „Wiederholungstäter“. Lediglich <strong>für</strong> 18% war es der erste Radurlaub ihres Lebens<br />

(TRENDSCOPE o.J. S. 33). Diejenigen, <strong>die</strong> nicht zum ersten Mal e<strong>in</strong>en Radurlaub unternommen<br />

haben, haben wiederum zu 80% auch im Vorjahr m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en Radurlaub gemacht,<br />

jeder Fünfte sogar m<strong>in</strong>destens drei (Abbildung 68) <strong>und</strong> könne damit als radurlaub-erfahren<br />

bezeichnet werden.<br />

Das Hauptverkehrsmittel zur Anreise stellt e<strong>in</strong>deutig das Auto dar, welches zu <strong>die</strong>sem Zweck<br />

noch häufiger von Radreisenden (77%) als von Nicht-Radreisenden (72%) genutzt wird. Die<br />

Gründe hier<strong>für</strong> liegen vermutlich <strong>in</strong> der erhöhten zeit-räumlichen Flexibilität <strong>und</strong> Bequem-<br />

lichkeit, aber auch dar<strong>in</strong>, dass Fahrräder im bzw. am Auto verhältnismäßig e<strong>in</strong>fach (durch<br />

den e<strong>in</strong>maligen Kauf e<strong>in</strong>er Halterung) mitgenommen werden können, während <strong>die</strong> Radmit-<br />

nahme <strong>in</strong> Fernzügen der Bahn unterschiedlichen Regulierungen unterliegt (BMWI 2009,<br />

S. 56). Gegenüber den Zahlen des BMWi ergibt sich aus der Trendscope-Stu<strong>die</strong> <strong>für</strong> Radurlau-<br />

ber e<strong>in</strong> anderes Bild. Hier geben nur 40% an, mit dem Auto angereist zu se<strong>in</strong>, 36% mit der<br />

Bahn <strong>und</strong> 23% mit dem Fahrrad (TRENDSCOPE o.J., S. 47).<br />

Radurlauber br<strong>in</strong>gen ihre Reise unterdurchschnittlich häufig mit Erholung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung,<br />

hauptsächlich erfreut sich <strong>die</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Abenteuerurlaub, Badeurlaub oder mit Wan-<br />

derurlaub hoher Beliebtheit. Diese Heterogenität erschwert <strong>die</strong> genaue Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>er<br />

Zielgruppe zusätzlich. Gefragt nach Gründen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Radurlaub werden weit überdurch-<br />

schnittlich häufig „<strong>in</strong> der Natur se<strong>in</strong>“ <strong>und</strong> „aktiv/ sportlich se<strong>in</strong>“ angegeben, „städtisches<br />

Flair“ <strong>und</strong> „shoppen“ h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d deutlich unterrepräsentiert (BMWI 2009, S. 56ff.).<br />

Wichtig bei der Wahl der Dest<strong>in</strong>ation s<strong>in</strong>d Radurlaubern allem voran <strong>die</strong> Landschaft (90%)<br />

<strong>und</strong> das Angebot an Radwegen (87%), <strong>für</strong> 70% ist gute Luft <strong>und</strong> Klima e<strong>in</strong> weiterer Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Wahl e<strong>in</strong>er bestimmten Dest<strong>in</strong>ation (Abbildung 69). Auch das Angebot von Wanderwe-<br />

gen spielt <strong>für</strong> viele Radurlauber e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle – e<strong>in</strong> weiterer H<strong>in</strong>weis darauf, dass<br />

<strong>die</strong> Zielgruppe Wander- <strong>und</strong> Radurlauber große Überschneidungen aufweist. E<strong>in</strong> Aspekt, der<br />

immerh<strong>in</strong> noch <strong>für</strong> 39% der Radurlauber wichtig ist <strong>und</strong> den <strong>Hessen</strong> nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränktem<br />

Maße vorweisen kann, ist das Vorhandense<strong>in</strong> von Seen, Stränden <strong>und</strong> Bademöglichkeiten<br />

(BMWI 2009, S. 59). Bertram Giebeler, Tourismus-Experte des ADFC, sieht das Zusammen-<br />

treffen der Faktoren landschaftlicher Attraktivität <strong>und</strong> flacher Topographie als unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

Das hessische Ried <strong>in</strong> Südhessen würde sich zwar von der Topographie optimal eignen, sei<br />

aber landschaftlich nicht sehr reizvoll. Umgekehrt biete <strong>die</strong> Rhön zwar e<strong>in</strong>e hohe landschaft-<br />

liche Attraktivität, ist von der Topographie allerd<strong>in</strong>gs als sportlich eher anspruchsvoll zu<br />

bewerten. In der Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchung wird allerd<strong>in</strong>gs festgehalten, dass nicht immer<br />

e<strong>in</strong>e touristisch hoch attraktive Dest<strong>in</strong>ation geboten se<strong>in</strong> muss, sondern eher ländliche Ge-

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