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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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Zusammenfassende <strong>und</strong> bewertende Ergebnisse <strong>für</strong> das Land <strong>Hessen</strong> Seite 160<br />

nicht erst am Ende der touristischen Dest<strong>in</strong>ation (GIEBELER 2011). Grenzübergreifende, regi-<br />

onenbezogene Kooperationen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Kontext anzustreben, auch wenn der<br />

adm<strong>in</strong>istrative Aufwand durch <strong>die</strong> <strong>die</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung mehrerer Partner erhöht ist.<br />

Die Förderung von Radtourismus bietet sich v.a. <strong>in</strong> eher ländlichen Regionen an. Zum e<strong>in</strong>en<br />

bevorzugen Radurlauber <strong>und</strong> Radausflügler solche Gegenden <strong>in</strong> denen sie Natur erleben<br />

können. Zum anderen kann Tourismus gerade <strong>in</strong> ländlichen Gegenden e<strong>in</strong>en wichtigen Wirt-<br />

schaftsfaktor darstellen <strong>und</strong> <strong>die</strong> räumliche Entwicklung stärken. In ländlichen Regionen wird<br />

alltägliche <strong>Fahrradmobilität</strong> von kommunalen Entscheidungsträgern oftmals als nicht rele-<br />

vant e<strong>in</strong>gestuft. Deshalb kann <strong>die</strong> Förderung des Radtourismus e<strong>in</strong>e Funktion als Türöffner<br />

<strong>für</strong> andere verkehrspolitische Themen im Bereich Radverkehr im Alltag haben <strong>und</strong> so zu<br />

e<strong>in</strong>em sukzessiven Umdenken <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er nachhaltigen kommunalen Verkehrspla-<br />

nung führen.<br />

Tendenziell ist mit e<strong>in</strong>er weiteren Zunahme von Radtourismus <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> zu rechnen. Da<strong>für</strong><br />

sprechen zunächst <strong>die</strong> steigenden Zahlen des Radtourismus <strong>in</strong> den letzten Jahren. Die höhe-<br />

re Aff<strong>in</strong>ität zu <strong>in</strong>ländischem Radtourismus gerade bei älteren Bevölkerungsschichten<br />

verspricht, angesichts des demographischen Wandels sowie des Trends h<strong>in</strong> zu ges<strong>und</strong>heits-<br />

bewussteren Lebensstilen, vermehrten Zuspruch <strong>für</strong> Radreisen auch <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong>. Die <strong>in</strong> vielen<br />

deutschen Gegenden, u.a. auch <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong>, deutlich verbesserte Radwege<strong>in</strong>frastruktur <strong>in</strong>klu-<br />

sive Wegweisung schafft zusätzliche Anreize. Wegen se<strong>in</strong>es nicht immer ebenen Reliefs ist<br />

<strong>für</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>die</strong> Markte<strong>in</strong>führung <strong>und</strong> der Verleih von Pedelecs <strong>und</strong> E-Bikes besonders rele-<br />

vant, denn dadurch können ältere Menschen, aber auch Gruppen mit unterschiedlichen<br />

sportlichen Voraussetzungen, dennoch geme<strong>in</strong>sam Radausflüge <strong>und</strong> -urlaube verbr<strong>in</strong>gen.<br />

Bereits heute besteht <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>in</strong> verschiedenen Dest<strong>in</strong>ationen <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> Elektroräder<br />

zu mieten, durch den anhaltenden Trend ist zu vermuten, dass der Verleih weiter ausgebaut<br />

wird <strong>und</strong> sich <strong>die</strong> Verleihnetze etablieren werden.<br />

Faktoren, wie weiterh<strong>in</strong> steigende Benz<strong>in</strong>preise <strong>und</strong> stärkere Restriktionen im Bereich Um-<br />

welt angesichts des Klimawandels, der Endlichkeit unserer Ressourcen (v.a. Rohöl) <strong>und</strong> der<br />

Nachhaltigkeitsdebatte, werden zudem dazu beitragen, dass <strong>die</strong> Rolle des Fahrrades auch<br />

im Tourismus gestärkt wird (BMWI 2009, S. 147).<br />

Der Anteil ausländischer Fahrradtouristen <strong>in</strong> Deutschland ist verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>g. Es be-<br />

steht allerd<strong>in</strong>gs durchaus Potential, auch ausländische Radtouristen nach Deutschland zu<br />

locken. Das Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal, abgesehen von den Niederlanden <strong>und</strong> der Schweiz, ist<br />

dabei nicht primär <strong>in</strong> landschaftlichen, kul<strong>in</strong>arischen oder kulturellen Reizen, sondern v.a. <strong>in</strong><br />

der sehr guten Radverkehrs-Infrastruktur zu sehen. Dieses Potential könnte durch e<strong>in</strong> bun-<br />

desländerübergreifendes Market<strong>in</strong>g im Ausland durch den B<strong>und</strong> gehoben werden (Kapitel<br />

6.3).

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