02.11.2012 Aufrufe

7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zusammenfassende <strong>und</strong> bewertende Ergebnisse <strong>für</strong> das Land <strong>Hessen</strong> Seite 168<br />

möglichst schnelle <strong>und</strong> übersichtliche Bereitstellung von Informationen e<strong>in</strong> Anreiz um auf<br />

das Fahrrad umzusteigen. Die Integration von Informationen <strong>und</strong> anderen Anreizen, wie<br />

etwa <strong>die</strong> Verlosung von Fahrrädern oder das Anbieten von Gutsche<strong>in</strong>en <strong>für</strong> <strong>die</strong> Nutzung<br />

e<strong>in</strong>es örtlichen Leihradsystems, können <strong>die</strong> Radnutzung unterstützen <strong>und</strong> so auch zu lang-<br />

fristig anhaltenden Änderungen <strong>in</strong> der Verkehrsmittelwahl führen.<br />

Der Anteil von radfahrenden Frauen könnte durch verschiedene Maßnahmen erhöht wer-<br />

den. Dennoch ist auch hier nicht klar, was genau <strong>die</strong> Ursache <strong>für</strong> den niedrigen<br />

Radverkehrsanteil ist: Gründe hier<strong>für</strong> könnten vielfältiger Natur se<strong>in</strong>: Sicherheitsbedenken,<br />

komplexere Wegeketten, Schwierigkeiten beim Transport von K<strong>in</strong>dern oder E<strong>in</strong>käufen. Auch<br />

hier besteht weiterer Forschungsbedarf.<br />

Personen mit niedrigem ökonomischem Status besitzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em von fünf Fällen ke<strong>in</strong> Fahr-<br />

rad. Im S<strong>in</strong>ne der Nachhaltigkeit sollten aber allen Verkehrsteilnehmern gleiche<br />

Teilnahmechancen e<strong>in</strong>geräumt werden. E<strong>in</strong>fache Fahrräder s<strong>in</strong>d nicht teuer <strong>und</strong> ermögli-<br />

chen e<strong>in</strong>e deutlich erhöhte Mobilität. Statt beispielweise gef<strong>und</strong>ene Fahrräder durch <strong>die</strong><br />

Stadt versteigern zu lassen, könnten <strong>die</strong>se Fahrräder an Personen, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong> bzw. nur e<strong>in</strong> sehr<br />

ger<strong>in</strong>ges E<strong>in</strong>kommen aufweisen können, abgegeben werden.<br />

8.3.2 Radforen <strong>und</strong> <strong>die</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Stakeholdern<br />

Um <strong>die</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Stakeholdern zu bewerten, müssen zunächst <strong>die</strong> potentiellen Akteu-<br />

re im Radverkehrsbereich identifiziert werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich lässt sich feststellen, dass<br />

Radverkehr <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong> vielen Bereichen e<strong>in</strong>e Rolle spielt, allerd<strong>in</strong>gs auch, dass er noch e<strong>in</strong>e<br />

größere Rolle spielen könnte. Bei der Betrachtung der vielen relevanten Akteursgruppen<br />

wird sehr deutlich, dass es sich bei der Radverkehrsförderung um e<strong>in</strong>e Querschnittsaufgabe<br />

handelt. Deshalb kommt dem Thema Vernetzung hier e<strong>in</strong>e große Bedeutung zu. Auch bei<br />

der im Laufe des vorliegenden Projektes entwickelten Ideenagentur FAMOZ ist <strong>die</strong>ser Be-<br />

reich zentral (Konzept siehe Anhang C): „Um <strong>die</strong> verschiedenen Elemente e<strong>in</strong>er strategischen<br />

Radverkehrsförderung des Landes zu optimieren, ist es <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie notwendig, <strong>die</strong> hessen-<br />

weite Kooperation zwischen den Kommunen <strong>und</strong> Regionen sowie zwischen Land <strong>und</strong><br />

Regionen zu stärken. Hier<strong>für</strong> gilt es, geeignete Maßnahmen sowohl im <strong>in</strong>frastrukturellen<br />

Bereich, als auch h<strong>in</strong>sichtlich Information, Kommunikation <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit anzusto-<br />

ßen, zu bündeln <strong>und</strong> Synergieeffekte zu nutzen. Der durch <strong>die</strong> Netzwerkbildung gezielt<br />

geförderte Wissens- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen Akteuren vervielfacht<br />

das vorhandene Potential. Radverkehrsförderung wird <strong>in</strong> Zukunft stärker als Querschnitts-<br />

aufgabe wahrgenommen <strong>und</strong> Aspekte aus unterschiedlichen Politikbereichen wie etwa<br />

Verkehr & Mobilität, Ges<strong>und</strong>heit, Tourismus, Freizeit, Sport oder Technologieförderung wer-<br />

den e<strong>in</strong>bezogen. Dabei sieht sich <strong>die</strong> Ideenagentur als Impulsgeber <strong>und</strong> Moderator, <strong>die</strong> den<br />

Austausch <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Akteuren anstößt <strong>und</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!