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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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Zusammenfassende <strong>und</strong> bewertende Ergebnisse <strong>für</strong> das Land <strong>Hessen</strong> Seite 153<br />

Die Daten weisen allerd<strong>in</strong>gs darauf h<strong>in</strong>, dass das Fahrrad tendenziell eher <strong>in</strong> Städten ver-<br />

wendet wird, denn dort f<strong>in</strong>den sich im regionalen Vergleich <strong>die</strong> höchsten Modal Split-Anteile.<br />

Dass <strong>die</strong>se Anteile jedoch noch deutlich steigerbar s<strong>in</strong>d, zeigen Radverkehrsanteile <strong>in</strong> Darm-<br />

stadt (15%), aber auch vielen deutschen Städten, z.B. München (2008: 14%), Bremen (19%)<br />

<strong>und</strong> Münster (2007: 38%). Gerade <strong>in</strong> Städten wird der zunehmende Verkehr zu e<strong>in</strong>em immer<br />

größeren Problem, der ÖV <strong>und</strong> <strong>die</strong> Straßen s<strong>in</strong>d v.a. zur Rushhour oft mehr als ausgelastet,<br />

so dass Lösungen hier<strong>für</strong> gef<strong>und</strong>en werden müssen. Deshalb ersche<strong>in</strong>t <strong>die</strong> Förderung des<br />

alltäglichen Radverkehrs v.a. <strong>in</strong> Städten <strong>und</strong> umliegenden Geme<strong>in</strong>den als besonders vielver-<br />

sprechend <strong>und</strong> wichtig <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung. Dabei ergibt sich e<strong>in</strong> breites<br />

Spektrum von Möglichkeiten zur Förderung sowohl im Bereich Infrastruktur als auch bei<br />

nicht-<strong>in</strong>vestiven Maßnahmen. Dennoch ist auch der Radverkehr <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Kommunen<br />

nicht zu vernachlässigen.<br />

Der Zusammenhang zwischen Topographie <strong>und</strong> Fahrradnutzung kann zwar nicht e<strong>in</strong>deutig<br />

belegt werden, jedoch liegen <strong>die</strong> Radverkehrsanteile <strong>in</strong> denjenigen Regionen <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> deut-<br />

lich niedriger, <strong>in</strong> denen mithilfe von Berechnungen der kle<strong>in</strong>räumigen topographischen<br />

Bewegtheit unebenere Gebiete festgestellt wurden (Kapitel 6.2.1).<br />

Auch <strong>die</strong> Siedlungsstrukturen s<strong>in</strong>d im Norden etwas disperser <strong>und</strong> weniger dicht als im Süden<br />

des Landes, so dass mehr Platz <strong>für</strong> Autos zur Verfügung steht, der ÖV e<strong>in</strong> weniger dichtes <strong>und</strong><br />

gut getaktetes Netz aufweist <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rushhour e<strong>in</strong> nicht so großes Problem wie im Rhe<strong>in</strong>-<br />

Ma<strong>in</strong>-Gebiet darstellt. Gerade hier werden besonders viele Kurzstrecken mit dem Pkw zu-<br />

rückgelegt, dem Fahrrad kann also auch hier e<strong>in</strong>e gestärkte Rolle zukommen, wenn Schritte<br />

zur Erhöhung des Radanteils vollzogen werden. Durch <strong>die</strong> Heterogenität des Landes könnte<br />

<strong>die</strong> Eichrichtung von Arbeitskreisen oder das Angebot von Workshops zu spezifischen The-<br />

men, wie etwa Radförderung <strong>in</strong> topographisch bewegten Kommunen oder Radförderung im<br />

ländlichen Raum, dabei helfen, Probleme <strong>in</strong> der Radverkehrsförderung anzugehen, <strong>die</strong> auf<br />

den meisten Radverkehrskonferenzen nicht angesprochen werden.<br />

Elementar bei der Analyse von Potentialen zur Radverkehrssteigerung ist nicht nur, wo das<br />

Fahrrad genutzt wird, sondern auch wer es nutzt. Gr<strong>und</strong>sätzlich s<strong>in</strong>d mehr <strong>Hessen</strong> als Hes-<br />

s<strong>in</strong>nen mit dem Fahrrad unterwegs. Nur <strong>in</strong> den Altersklassen zwischen 30 <strong>und</strong> 49 Jahren<br />

gleicht sich <strong>die</strong> regelmäßige Fahrradnutzung an, hier fahren Frauen mehr Fahrrad als im<br />

Durchschnitt <strong>und</strong> Männer weniger. Während Frauen mit zunehmendem Alter (ab 50 Jahren)<br />

immer weniger mit dem Fahrrad unterwegs s<strong>in</strong>d, packt <strong>die</strong> Männer zwischen 60 <strong>und</strong> 75<br />

Jahren <strong>die</strong> Radlust noch e<strong>in</strong>mal, erst ab der Altersklasse 75 Jahre <strong>und</strong> älter s<strong>in</strong>kt der Radver-<br />

kehrsanteil wieder deutlich. Interessant ist <strong>die</strong>s v.a. deshalb, weil im b<strong>und</strong>esweiten Vergleich<br />

Männer nur bis zum Alter von 29 Jahren mehr Rad fahren <strong>und</strong> dann eigentlich <strong>die</strong> Frauen<br />

höhere Radanteile am Modal Split aufweisen. Der Vergleich mit den b<strong>und</strong>esweiten Daten

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