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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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Zusammenfassende <strong>und</strong> bewertende Ergebnisse <strong>für</strong> das Land <strong>Hessen</strong> Seite 167<br />

Um junge Erwachsene anzusprechen, s<strong>in</strong>d freche <strong>und</strong> emotionale Imagekampagnen e<strong>in</strong>e<br />

gute Möglichkeit, denn das Auto verliert an emotionaler Bedeutung. Das Fahrrad kann sich<br />

als <strong>in</strong>dividuelles, sportliches <strong>und</strong> nachhaltiges Verkehrsmittel durchsetzen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Teil des<br />

Selbstverständnisses der Jungen werden. Die Nutzung von Smartphones nimmt gerade <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong>ser Altersgruppe stark zu, <strong>in</strong>termodale Rout<strong>in</strong>gsysteme oder der bereits e<strong>in</strong>geführte<br />

Radroutenplaner s<strong>in</strong>d nicht nur gute Informationsquellen bei der Wegezurücklegung, son-<br />

dern „Spielereien“, <strong>die</strong> gerne ausprobiert werden. Schließlich darf aber auch <strong>die</strong><br />

Infrastruktur nicht vernachlässig werden, <strong>die</strong> es ermöglicht, sicher, schnell <strong>und</strong> im Verkehr<br />

als Teilnehmer akzeptiert das Fahrrad zu nutzen.<br />

Vor allem <strong>in</strong> Städten stellt <strong>die</strong> Überlastung der Verkehrssysteme e<strong>in</strong> großes Problem dar.<br />

Wettbewerbe, z.B. „Mit dem Rad zur Arbeit“ oder das Programm „bike + bus<strong>in</strong>ess“ s<strong>in</strong>d<br />

vielversprechend, wenn es um <strong>die</strong> Aktivierung von potentiellen Fahrradfahrern auf dem<br />

Arbeitsweg geht. Neben e<strong>in</strong>er verbesserten Infrastruktur im herkömmlichen S<strong>in</strong>ne bietet<br />

sich zur Erweiterung des Radius der verstärkte E<strong>in</strong>satz von Pedelecs an. Da<strong>für</strong> gilt es not-<br />

wendige Voraussetzungen <strong>in</strong> den Betrieben (sichere Abstellanlagen, Lademöglichkeiten etc.)<br />

durch <strong>die</strong> Unterstützung von betrieblichem Mobilitätsmanagement sowie e<strong>in</strong>e Wege<strong>in</strong>fra-<br />

struktur zu schaffen, <strong>die</strong> den Anforderungen von Pedelecs gerecht wird, z.B.<br />

Radschnellwege. Informationen darüber gilt es bei den Arbeitnehmern publik zu machen,<br />

zusätzliche förderliche Maßnahmen s<strong>in</strong>d Anreize, wie etwa kle<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne Fahrrad-<br />

Wettbewerbe oder das Bereitstellen von Diensträdern durch den Arbeitgeber, der letztend-<br />

lich von fitteren Mitarbeitern <strong>und</strong> Kostenersparnissen beim Parkraum profitiert. Da der Weg<br />

zur Arbeit durchschnittlich e<strong>in</strong>er der längsten Wege ist, <strong>die</strong> zurückgelegt werden, bietet sich<br />

neben dem E<strong>in</strong>satz von Pedelecs auch <strong>die</strong> Förderung von <strong>in</strong>termodalen Wegeketten, <strong>die</strong> das<br />

Fahrrad e<strong>in</strong>schließen, an. Hierzu gilt es sichere, überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten<br />

auch <strong>für</strong> höherwertige Fahrräder an ÖV-Stationen zu schaffen, da nicht zu erwarten ist, dass<br />

sich <strong>die</strong> Situation der Fahrradmitnahme gerade zur Rushhour deutlich verbessern wird.<br />

Stu<strong>die</strong>rende fahren <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> im Vergleich zu den b<strong>und</strong>esweiten Zahlen unterdurchschnitt-<br />

lich häufig mit dem Fahrrad. Doch auch hier sollte sich der Trend wandeln, denn auch sie<br />

zählen überwiegend zu den jungen Erwachsenen <strong>in</strong> Städten, bei denen der Pkw an Bedeu-<br />

tung verliert. Warum sie <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> weniger mit dem Rad unterwegs s<strong>in</strong>d, erschließt sich<br />

nicht aus den Zahlen der MiD, vertiefte Analysen <strong>in</strong> den Universitätsstädten s<strong>in</strong>d daher zu<br />

empfehlen. Maßnahmen könnten <strong>die</strong> Information von Erstsemestern im Rahmen des Neu-<br />

bürgermarket<strong>in</strong>gs se<strong>in</strong> oder, wie <strong>in</strong> Karlsruhe, <strong>die</strong> Verlosung von speziell <strong>für</strong> Stu<strong>die</strong>rende<br />

angefertigten Fahrrädern.<br />

Gerade <strong>für</strong> Neubürger, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> der neuen Umgebung orientieren müssen <strong>und</strong> zu <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt wichtige Entscheidungen über ihr zukünftiges Mobilitätsverhalten treffen, ist e<strong>in</strong>e

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