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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Fahrradmobilität</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> Seite 128<br />

<strong>7.</strong>2 Gesellschaftliche Entwicklungen <strong>und</strong> Fahrradnutzung<br />

<strong>7.</strong>2.1 Der demographische Wandel <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

Der demographische Wandel <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> wird sich regional unterschiedlich gestalten. Rele-<br />

vante Faktoren <strong>für</strong> zukünftige Mobilität s<strong>in</strong>d dabei <strong>die</strong> Bevölkerungsentwicklung, <strong>die</strong><br />

Entwicklung der Altersstruktur, B<strong>in</strong>nenwanderungen <strong>und</strong> daraus resultierende Schrump-<br />

fungs- <strong>und</strong> Wachstumsräume, Immigration <strong>und</strong> <strong>die</strong> Entwicklung der Haushaltsstruktur<br />

(SCHEINER 2006, S. 132).<br />

Die Faktoren werden v.a. durch <strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung e<strong>in</strong>er Region bee<strong>in</strong>flusst,<br />

denn <strong>die</strong>se hat prägenden E<strong>in</strong>fluss darauf, ob <strong>die</strong> Jungen <strong>in</strong> der Region bleiben <strong>und</strong> ob zuge-<br />

wandert wird. Das BERLIN-INSTITUT FÜR BEVÖLKERUNG UND ENTWICKLUNG (2011, S. 82ff.) teilt<br />

<strong>Hessen</strong> <strong>in</strong> drei sehr unterschiedliche Zonen auf: Den „boomenden Süden“ im Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-<br />

Gebiet mit se<strong>in</strong>er hohen Arbeitsplatzdichte <strong>und</strong> der Relevanz der dort ansässigen Unter-<br />

nehmen 48 , <strong>die</strong> relativ „stabile Mitte“ – also der Regierungsbezirk Gießen – <strong>und</strong> den<br />

„schwächelnden Norden“, worunter der Regierungsbezirk Kassel fällt <strong>und</strong> wo sich v.a. <strong>die</strong><br />

Grenzregion zu Thür<strong>in</strong>gen ähnlich entwickelt, wie viele Regionen östlicher B<strong>und</strong>esländern.<br />

Auch <strong>in</strong> der Stu<strong>die</strong> „Zukunft der Mobilität“ wird davon ausgegangen, dass sich <strong>die</strong> Bevölke-<br />

rung zunehmend <strong>in</strong> Städten konzentriert (IFMO 2010, S. 19).<br />

Insgesamt wird <strong>die</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> v.a. aufgr<strong>und</strong> niedriger Geburtenraten schrump-<br />

fen. Ausgehend vom Jahr 2008 werden <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> 2030 4% weniger Menschen leben. Am<br />

stärksten wird der schon seit 1998 schrumpfende Regierungsbezirk Kassel von <strong>die</strong>sem Pro-<br />

zess betroffen se<strong>in</strong>, <strong>für</strong> den bis 2030 e<strong>in</strong> Bevölkerungsrückgang von 11% prognostiziert wird<br />

(Tabelle 16 <strong>und</strong> Abbildung 80). Auch <strong>in</strong> Gießen wird sich <strong>die</strong>se seit 2003 anhaltende Entwick-<br />

lung fortsetzen, während im Regierungsbezirk Darmstadt noch bis 2023 moderate Zuwächse<br />

zu erwarten s<strong>in</strong>d, bevor auch hier Bevölkerungsrückgänge erwartet werden. Schrumpfungen<br />

zwischen 15 <strong>und</strong> 18% bis 2030 werden <strong>für</strong> den Werra-Meißner-Kreis, Hersfeld-Rotenburg,<br />

den Schwalm-Eder-Kreis sowie den Vogelsbergkreis prognostiziert. Der e<strong>in</strong>zige Landkreis, der<br />

nach den Berechnungen des Hessischen Statistischen B<strong>und</strong>esamtes nicht schrumpfen wird,<br />

ist der Ma<strong>in</strong>-Taunuskreis mit e<strong>in</strong>em Zuwachs von knapp 1% bis 2030. Bei Betrachtung der<br />

kreisfreien Städte zeigt sich jedoch e<strong>in</strong> anderes Bild. Zusammengenommen werden sie den<br />

Berechnungen zufolge bis 2030 e<strong>in</strong> Wachstum um mehr als 1% erfahren, was sich jedoch<br />

von Stadt zu Stadt unterscheidet. So wird Kassel bevölkerungsärmer (2030: -7%), Darmstadt<br />

48 „Auf Hessischem Boden <strong>in</strong> <strong>und</strong> um Frankfurt am Ma<strong>in</strong> liegen Deutschlands wichtigste Börse <strong>und</strong> der drittgrößte<br />

Messeplatz der Welt, zentrale Frachtlager zahlreicher Speditionen <strong>und</strong> Versandhändler, das Bankenzentrum des Landes,<br />

der wichtigste Internetknoten <strong>und</strong> der größte Flughafen des Landes. In der Stadt resi<strong>die</strong>ren <strong>die</strong> drei nach<br />

Mitarbeiterzahlen wichtigsten privaten Arbeitgeber <strong>Hessen</strong>s – Lufthansa, Deutsche Bahn <strong>und</strong> Deutsche Post“ (BERLIN-<br />

INSTITUT FÜR BEVÖLKERUNG UND ENTWICKLUNG 2011, S. 82).

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