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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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Zusammenfassende <strong>und</strong> bewertende Ergebnisse <strong>für</strong> das Land <strong>Hessen</strong> Seite 161<br />

8.2.2 Megatrends<br />

Unsere Mobilität wird sich <strong>in</strong> den kommenden Jahren verändern. Viele Megatrends bee<strong>in</strong>-<br />

flussen unser zukünftiges Verkehrshandeln, was auch Auswirkungen auf <strong>die</strong> Fahrradnutzung<br />

haben wird.<br />

demographischer Wandel<br />

Angesichts des demographischen Wandels wird sich <strong>die</strong> Bevölkerungsstruktur verändern:<br />

Wir werden älter <strong>und</strong> weniger. Die Alterung der Bevölkerung <strong>und</strong> auch das Schrumpfen<br />

werden sich jedoch nicht <strong>in</strong> allen Regionen <strong>Hessen</strong>s gleichermaßen vollziehen. Für das<br />

Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Gebiet wird <strong>in</strong> den nächsten 20 Jahren weiter mit e<strong>in</strong>em Bevölkerungswachstum<br />

gerechnet, was den Druck auf <strong>die</strong> schon heute überlasteten Verkehrssysteme erhöhen wird<br />

<strong>und</strong> zusätzliches Potential zum Umstieg auf das Fahrrad generieren wird.<br />

Der Großraum um das Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Gebiet wird <strong>in</strong> den nächsten 20 Jahren Stagnation oder<br />

Schrumpfungen bis maximal 5% erfahren. Deshalb bleibt auch hier der Druck auf <strong>die</strong> Ver-<br />

kehrssysteme bestehen, woraus sich v.a. <strong>für</strong> <strong>in</strong>termodale Wegeketten <strong>und</strong> das Pedelec<br />

Potentiale ableiten lassen. Um Menschen <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen Gebieten zum Umstieg bewegen zu<br />

können, müssen Maßnahmen ergriffen werden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Informiertheit der Bürger erhöhen.<br />

Schon heute existieren <strong>in</strong> verschiedenen deutschen Regionen multi- <strong>und</strong> <strong>in</strong>termodale Rou-<br />

t<strong>in</strong>gsysteme, <strong>die</strong> mittels Echtzeit<strong>in</strong>formationen Verkehrsteilnehmer dabei unterstützen, vor<br />

jedem Weg das ihren Bedürfnissen entsprechende Verkehrsmittel zu wählen (z.B. der <strong>in</strong> der<br />

Entwicklung bef<strong>in</strong>dliche Personalisierte Mobilitätslotse). Weiterh<strong>in</strong> kann <strong>die</strong> Errichtung von<br />

Schnellradwegen gerade <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit schaffen, auf schnellem <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fa-<br />

chem Weg <strong>in</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Städte <strong>und</strong> Wohnorte zu gelangen.<br />

Stärker wird der Bevölkerungsrückgang <strong>in</strong> den übrigen Gebieten <strong>Hessen</strong>s ausfallen, v.a. <strong>in</strong><br />

Nordhessen. Außer <strong>in</strong> der Stadt Kassel liegen <strong>die</strong> Prognosen dort bei über 10% Bevölkerungs-<br />

rückgang bis 2030. Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung <strong>Hessen</strong>s kommt zu<br />

dem Schluss, dass 2008 20% aller <strong>Hessen</strong> über 65 Jahre alt waren, dass es 2060 allerd<strong>in</strong>gs<br />

bereits e<strong>in</strong> Drittel se<strong>in</strong> werden.<br />

Die Alten werden mobiler. Schon <strong>die</strong> gestiegene Wegeanzahl <strong>die</strong>ser Gruppe zwischen 2002<br />

<strong>und</strong> 2008 deutet darauf h<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Trend wird sich durch den erhöhten Führersche<strong>in</strong>be-<br />

sitz bei Älteren fortsetzen. Außerdem s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Alten von morgen mit dem Pkw<br />

aufgewachsen, er ist <strong>für</strong> sie der Inbegriff von Unabhängigkeit <strong>und</strong> wichtiges Statussymbol.<br />

Gleichzeitig werden <strong>in</strong> den schrumpfenden <strong>und</strong> alternden Gebieten <strong>die</strong> Schülerzahlen ger<strong>in</strong>-<br />

ger <strong>und</strong> <strong>die</strong> F<strong>in</strong>anzierung des ÖPNV wird daher zum Problem. Das vermutlich daraus<br />

resultierende schlechtere Angebot öffentlicher Verkehrsmittel wird deshalb <strong>in</strong> schrumpfen-<br />

den Gebieten als weiterer Pushfaktor <strong>für</strong> das Auto wirken.

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