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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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Zusammenfassende <strong>und</strong> bewertende Ergebnisse <strong>für</strong> das Land <strong>Hessen</strong> Seite 174<br />

� Welchen Beitrag <strong>für</strong> <strong>die</strong> gewünschte Verlagerung können elektrounterstützte Fahrrä-<br />

der (Pedelecs) leisten (Erweiterung der Nutzergruppen <strong>und</strong> der Entfernungen)?<br />

8.4.1 Infrastruktur<br />

Fahrrad<strong>in</strong>frastruktur stellt e<strong>in</strong>en wesentlichen Faktor bei der Radverkehrsförderung dar. Laut<br />

der kürzlich erschienenen Stu<strong>die</strong> „Fahrrad-Monitor Deutschland 2011“ (SINUS MARKT- UND<br />

SOZIALFORSCHUNG GMBH 2011, S. 48) wünschen sich 65% von 2.000 Onl<strong>in</strong>e-Befragten mehr<br />

Radwege von der Kommunalpolitik, generell ist <strong>die</strong>s e<strong>in</strong> zentraler <strong>und</strong> populärer Wunsch <strong>und</strong><br />

kann als Sammelbecken <strong>für</strong> verschiedene Verbesserungswünsche r<strong>und</strong> um den Radverkehr<br />

verstanden werden. Am zweithäufigsten genannt wurde der Wunsch nach Kampagnen <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong> verbessertes Mite<strong>in</strong>ander (47%), gefolgt von „Belage der Radwege verbessern“ (44%)<br />

<strong>und</strong> „Radwege besser beleuchten“ (44%). Allerd<strong>in</strong>gs ist der Wunsch nach mehr Radwegen<br />

auch als Ausdruck des Bedürfnisses nach e<strong>in</strong>er generellen Verbesserung der Radverkehrs<strong>in</strong>f-<br />

rastruktur zu bewerten. Letztendlich lassen sich ke<strong>in</strong>e tragfähigen Aussagen darüber treffen,<br />

ob Fahrrad<strong>in</strong>frastruktur Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er erfolgreichen Radverkehrsförderung se<strong>in</strong> muss.<br />

Meist wird e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation weicher Maßnahmen, z.B. Service, Dienstleistungen, Informa-<br />

tion <strong>und</strong> Kommunikation, mit Infrastruktur-Maßnahmen als zielführend betrachtet.<br />

Infrastrukturelle Maßnahmen können unterschieden werden <strong>in</strong> Maßnahmen <strong>für</strong> den ruhen-<br />

den <strong>und</strong> <strong>für</strong> den fließenden Verkehr.<br />

Dabei stellen Maßnahmen aus dem <strong>in</strong>frastrukturellen Bereich zumeist <strong>die</strong> kosten<strong>in</strong>tensivs-<br />

ten Elemente der Radverkehrsförderung dar. Dennoch s<strong>in</strong>d Investitionen <strong>in</strong><br />

Radverkehrs<strong>in</strong>frastruktur weiterh<strong>in</strong> unerlässlich. In erster L<strong>in</strong>ie gilt es dabei zu beachten,<br />

dass der Radverkehr als <strong>in</strong>tegraler Bestandteil bei Verkehrsplanungen zu sehen ist. Wie <strong>die</strong><br />

vorangegangenen Analysen zeigen, ist davon auszugehen, dass dem Radverkehr zukünftig<br />

e<strong>in</strong>e bedeutendere Rolle v.a. im Stadtverkehr zukommen wird. Deshalb sollten zukünftige<br />

Planungen <strong>und</strong> Neugestaltungen bestehender Infrastruktur <strong>die</strong>sen absehbaren Entwick-<br />

lungen Rechnung tragen <strong>und</strong> Radwege mit ihrem künftigen Bedarf an Raum – auch im<br />

H<strong>in</strong>blick auf raum<strong>in</strong>tensivere Radverkehrsformen, wie dem schnelleren Pedelecverkehr –<br />

sollten mite<strong>in</strong>geplant werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Alterung der Bevölkerung ist es wichtig, zukünftig <strong>in</strong> besonderem Maße darauf<br />

zu achten, dass dem Radverkehr genügend Raum im Straßenverkehr zur Verfügung gestellt<br />

wird, da ausreichend Platz <strong>die</strong> Sicherheit <strong>und</strong> das Sicherheitsgefühl deutlich erhöht. Parallel<br />

zu anderen Verkehrswegen, allerd<strong>in</strong>gs alle<strong>in</strong>stehend <strong>und</strong> nicht als Teil des Bürgersteigs oder<br />

der Straße verlaufende, breite Radwege können als optimale Radwege bewertet werden,<br />

s<strong>in</strong>d aber oftmals sehr kosten<strong>in</strong>tensiv <strong>und</strong> zudem nicht immer nachträglich <strong>in</strong> den Straßen-<br />

bestand <strong>in</strong>tegrierbar. Trotzdem sollte bei den kommunalen Verantwortlichen der Mut dazu

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