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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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Fahrradnutzung <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> Aufzeigen der Potentiale Seite 77<br />

Der Anteil von Personen, <strong>die</strong> verschiedene Verkehrsmittel auf e<strong>in</strong>em Weg mite<strong>in</strong>ander<br />

komb<strong>in</strong>ieren, sich also <strong>in</strong>termodal fortbewegen, ist relativ ger<strong>in</strong>g. <strong>Hessen</strong>weit liegt der Anteil<br />

an Wegen, <strong>die</strong> 2008 mit dem ÖV <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Verkehrsmittel zurückgelegt wurden<br />

bei 13%, b<strong>und</strong>esweit etwas höher (Abbildung 39). Die Komb<strong>in</strong>ation von Fahrrad <strong>und</strong> ÖV<br />

kann auf drei verschiedene Arten realisiert werden. Das Fahrrad kann mit <strong>in</strong> den ÖV<br />

genommen werden, was <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> zu großen Teilen kostenlos, allerd<strong>in</strong>gs oftmals zu den<br />

Verkehrsspitzen untersagt ist. E<strong>in</strong>e zweite Möglichkeit ist es, das Fahrrad als Vor- oder<br />

Nachtransport zu nutzen <strong>und</strong> an der Start- oder Zielhaltestelle unterzubr<strong>in</strong>gen (z.B.<br />

Fahrradstationen). Zudem kann durch <strong>die</strong> Nutzung von Leihradsystemen im Vor- oder<br />

Nachtransport der Radius um ÖV-Haltestellen erweitert werden (LANZENDORF/ BUSCH-<br />

GEERTSEMA 2011).<br />

Die Komb<strong>in</strong>ation von Rad <strong>und</strong> ÖV ist <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> seltener als <strong>in</strong> Deutschland. Während<br />

deutschlandweit 5,0% aller Wege, auf denen der ÖV das Hauptverkehrsmittel ist, mit dem<br />

Fahrrad komb<strong>in</strong>iert werden, liegt <strong>die</strong>ser Anteil <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> bei 3,2%. Lediglich auf dem<br />

Arbeitsweg wird der b<strong>und</strong>esweite Schnitt von 5% erreicht. Beachtet man nun, dass der ÖV-<br />

Anteil <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> bei 9% liegt, ergibt sich, dass nur 0,3% aller Wege <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Komb<strong>in</strong>ation<br />

zurückgelegt werden. Die deutschlandweite Betrachung von <strong>in</strong>termodalen Wegeketten<br />

analysiert nach siedlungsstrukturellen Regionstypen zeigt auf, dass <strong>die</strong>se Nutzung <strong>in</strong><br />

Kernstädten am schwächsten ausgeprägt <strong>und</strong> eher im suburbanen Raum vorzuf<strong>in</strong>den ist<br />

(LANZENDORF/ BUSCH-GEERTSEMA 2011). Weitere Unterschiede lassen sich bei den Wegezwe-<br />

cken erkennen. Generell eher selten komb<strong>in</strong>iert wird bei den Wegezwecken E<strong>in</strong>kauf,<br />

Erledigung <strong>und</strong> Ausbildung, allgeme<strong>in</strong> häufig bei Begleitung, Freizeit <strong>und</strong> Arbeit. Bei den<br />

Zwecken E<strong>in</strong>kauf <strong>und</strong> Erledigung wird allerd<strong>in</strong>gs das Fahrrad fast genauso oft mit dem ÖV<br />

komb<strong>in</strong>iert wie der MIV. Bei <strong>die</strong>nstlichen Wegen, <strong>und</strong> zum Zweck der Begleitung ist der<br />

Anteil der MIV-ÖV-Komb<strong>in</strong>ierer um e<strong>in</strong> Vielfaches höher als der der Fahrrad-ÖV-<br />

Komb<strong>in</strong>ierer.<br />

In der Untersuchung Fahrrad-Monitor Deutschland 2011 (SINUS MARKT- UND SOZIALFORSCHUNG<br />

GMBH 2011, S. 34) wurden 577 Personen, <strong>die</strong> mit dem Fahrrad zur Arbeit bzw. Ausbildungs-<br />

stätte fahren, onl<strong>in</strong>e gefragt, ob Sie auf <strong>die</strong>sem Weg das Fahrrad mit dem ÖV komb<strong>in</strong>ieren.<br />

30% der Befragten tun <strong>die</strong>s <strong>und</strong> legen komb<strong>in</strong>iert im Schnitt 10,4 km, davon 4,7 km auf dem<br />

Fahrrad, zurück. Der Schwerpunkt liegt bei Personen <strong>in</strong> Großstädten (40%) <strong>und</strong> bei 20- bis<br />

29-Jährigen (44%).

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