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7. Chancen und Risiken für die Fahrradmobilität in Hessen

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<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Fahrradmobilität</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> Seite 135<br />

struktur bzgl. e<strong>in</strong>es Ausbaus von Radverkehrs-Infrastruktur v.a. im städtischen Bereich von<br />

wachsender Bedeutung ist.<br />

<strong>7.</strong>2.2 E<strong>in</strong>stellungswandel bei jungen Menschen<br />

Seit Kurzem f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Wissenschaft e<strong>in</strong> neues Phänomen zunehmend Beachtung: Der<br />

Wandel der Mobilität junger Menschen. Junge Menschen sche<strong>in</strong>en zunehmend weniger<br />

Wert auf den Besitz e<strong>in</strong>es privaten Autos zu legen <strong>und</strong> verstärkt e<strong>in</strong>e multimodale Ver-<br />

kehrsmittelnutzung zu präferieren.<br />

In e<strong>in</strong>er Stu<strong>die</strong> des CENTER OF AUTOMOTIVE MANAGEMENT (2010, 2011) mit etwa 1.100 Menschen<br />

im Alter von 18 bis 25 Jahren fand man heraus, dass sich bei jungen Erwachsenen e<strong>in</strong>e neue<br />

Rationalität <strong>in</strong> der emotionalen B<strong>in</strong>dung zum Pkw e<strong>in</strong>stellt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Funktionalität, also <strong>die</strong><br />

Fortbewegung, im Vordergr<strong>und</strong> steht. Als Statussymbol verliert das Automobil an Zuspruch;<br />

jeder Dritte bzw. Vierte wäre nicht bereit, <strong>für</strong> e<strong>in</strong> neues Auto auf e<strong>in</strong>e Urlaubsreise oder e<strong>in</strong>e<br />

eigene Wohnung zu verzichten. Etwa 60% können sich vorstellen, e<strong>in</strong>en Monat vollkommen<br />

auf e<strong>in</strong> Auto zu verzichten, e<strong>in</strong>en Monat auf Handy <strong>und</strong> Internet zu verzichten, traut sich<br />

h<strong>in</strong>gegen nur etwa e<strong>in</strong> Viertel.<br />

KUHNIMHOF, BUEHLER <strong>und</strong> DARGAY (2011) fanden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung mit jungen Deutschen<br />

im Alter zwischen 20 <strong>und</strong> 29 Jahren heraus, dass <strong>die</strong>se weniger auto-orientiert s<strong>in</strong>d als noch<br />

ihre Elterngeneration. Die Autoverfügbarkeit junger Erwachsener ist rückläufig <strong>und</strong> <strong>die</strong> Nut-<br />

zung anderer Verkehrsmittel nimmt zu, <strong>in</strong>sgesamt erkennen <strong>die</strong> Autoren e<strong>in</strong>en Anstieg im<br />

multimodalen Mobilitätsverhalten.<br />

Abbildung 88 zeigt den Anteil junger Personen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en Führersche<strong>in</strong> besitzen <strong>in</strong> den Jah-<br />

ren 2004 <strong>und</strong> 2009 unterteilt nach der Regionalstruktur (städtischer Raum, ländlicher Raum).<br />

Im ländlichen Raum haben junge Erwachsene mit e<strong>in</strong>er höheren Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>e<br />

Fahrlizenz, bei den Städtern ist der Anteil dagegen deutlich ger<strong>in</strong>ger. Interessant im H<strong>in</strong>blick<br />

auf e<strong>in</strong>e Wende im Mobilitätsverhalten ist, dass junge Erwachsene im städtischen Raum<br />

2009 seltener im Besitz e<strong>in</strong>es Führersche<strong>in</strong>s waren als noch 2004. Weiterh<strong>in</strong> zeigte sich, dass<br />

2009 <strong>in</strong> Städten zwar mehr Menschen mit 18 Jahren den Führersche<strong>in</strong> hatten als 2004, dass<br />

aber, wenn <strong>die</strong>s bis zum Alter von 19 Jahren nicht nachgeholt wurde, sche<strong>in</strong>bar auch ke<strong>in</strong><br />

Anlass mehr da<strong>für</strong> gesehen wurde – anders als noch 2004.

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