Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg

116 Neugestaltung der Organisation
solvieren das gleiche Studienprogramm wie Diplom- oder Magisterstudierende
63 . Das ist quantitativ ein Problem, weil der Stundenanteil
der „Hauptfachstudierenden“ sehr viel höher liegt, es ist auch qualitativ
ein Problem, weil der Berufsfeldbezug im Lehrangebot keine Rolle
spielt. Das gilt auch dann, wenn die Unterrichtsfächer als Nebenfachstudium
absolviert werden können 64 . Wenn es spezifische Angebote
für Lehramtsstudierende gibt, dann werden sie oft von Lehrbeauftragten
oder Dozenten wahrgenommen, um das hauptsächliche Fachpersonal
zu entlasten. Die Kommission empfiehlt, bei der Entwicklung
von Kerncurricula in den Fachwissenschaften diese Probleme
besonders zu beachten.
Von Problemen des universitären Personals sind die der anderen
Phasen schon aus Gründen der Anstellungsbedingungen unterschieden.
Das schließt nicht aus, dass bestimmte Qualifikationen des Personals
der anderen Phasen durch universitäre Ausbildungen erworben
werden können. Die Praxis der bloßen Beauftragung sollte abgelöst
werden durch gezielte, wenngleich differenzierte Qualifizierungsmaßnahmen,
die wiederum den Ausbildungsfunktionen entsprechen
müssen. Die Kommission empfiehlt, die Personalentwicklung am
Studienseminar in ein umfangreiches und attraktives Konzept einzubinden.
Für alle im Studienseminar angebotenen Lehrämter gilt,
wenngleich unterschiedlich akzentuiert, dass in Zukunft nur unter erheblich
veränderten Bedingungen qualifizierte Seminarleiterinnen und
Seminarleiter gewonnen werden können. Derzeit gibt es für geeignete
Lehrkräfte zu wenig wirkliche Anreize, eine Tätigkeit im Studienseminar
anzustreben. Diese für beide Seiten unbefriedigende Situation
könnte sich verschärfen, wenn die Tätigkeit des Seminarleiters befristet
wird.
Gerade im Hinblick auf die Personalsituation ist das Studienseminar
noch kein sich entwickelndes System. Die Kommission
schlägt vor, bei der Personalentwicklung von folgenden Prämissen
auszugehen:
63
Im Lehramt an der Oberstufe Allgemeinbildende Schulen stehen 60 SWS im
Fach 160 SWS im Diplom gegenüber, in den übrigen Lehrämter werden 40
SWS im Unterrichtsfach abverlangt.
64
Wie Chemie für Biologen.