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152 Prioritäre Themen<br />

Eine Reform der Lehrerbildung hingegen, die interkulturelle Bildung konsequent<br />

als Querschnittaufgabe zu fassen sucht, ist<br />

zu denken als ein langfristiger Prozess, der auf eine Veränderung der<br />

Lehrerbildung im Kern zielt, und<br />

zu beginnen mit einer kritischen Befragung der bisherigen, eng mit der<br />

Geschichte der nationalstaatlich verfassten Schule und Lehrerbildung<br />

verbundenen Ausbildungsgegenstände und - strukturen.<br />

In diesem Sinne ist von drei weit verbreiteten Erklärungs- und Denkmustern<br />

Abschied zu nehmen:<br />

erstens von der Vorstellung, interkulturelle Bildung sei eine „Reparaturpädagogik“<br />

für (ausländische resp. zugewanderte) Kinder und ein<br />

„Toleranztraining“ für (inländische) Kinder zwecks Bewahrung des sozialen<br />

Friedens in der Schule und in der Gesellschaft 72 ;<br />

zweitens von der Vorstellung, dass es sich bei interkultureller Bildung<br />

und europäischer Dimension im Bildungswesen um voneinander getrennte<br />

„neue“ Aufgaben handele;<br />

drittens von der Auffassung, interkulturelle Bildung sei eine passagere<br />

Aufgabe neben vielen anderen.<br />

Damit interkulturelle Bildung tatsächlich als Querschnittsaufgabe begriffen<br />

und in die Reform der Lehrerbildung eingebracht werden kann, ist<br />

klarzustellen, dass und wie die so genannten neuen Aufgaben untereinander<br />

zusammenhängen. Der für alle gemeinsame Ansatzpunkt ist ein „gesteigertes<br />

Pluralitätsbewusstsein“ (WELSCH 1994); alle verweisen darauf,<br />

dass ein neuer Umgang mit Heterogenität und mit der Frage nach dem<br />

Verhältnis von Differenz und<br />

72<br />

Vgl. Lehrerinnen und Lehrer für das „Haus des Lernens“ 1996, S. 68.

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