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Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg

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Prioritäre Themen 131<br />

Leitbilder noch die Programmatik der Lehrerbildung. Das Ausbildungsverständnis<br />

ist nach wie vor bestimmt von Annahmen kultureller Einheit und<br />

Identität. Differenz als Leitkategorie und zunehmende Erfahrungswirklichkeit<br />

der sozialen Entwicklung wird von der Lehrerbildung allenfalls am<br />

Rande berührt.<br />

Die <strong>Kommission</strong> empfiehlt die prioritäre Ausgestaltung dieses Themas<br />

nicht nur im Blick auf die Multikulturalität und Vielsprachigkeit der weitaus<br />

meisten schulischen Verhältnisse. Sie sieht hier großen Handlungsbedarf,<br />

verweist aber auf darüber hinausgehende Fragestellungen der zunehmend<br />

lebensbestimmenden Erfahrungen von Differenz<br />

in der Realisierung von Bildung und Ausbildung,<br />

der beruflichen Karrieren,<br />

der Ausgestaltung von sozialen und individuellen Lebensentwürfen,<br />

der geschlechtlichen Kommunikation und Beziehungsgestaltung,<br />

der kulturellen Verhältnisse.<br />

Künftige Lehrkräfte werden sich, ähnlich wie beim Thema neue Medien,<br />

auf eine grundlegend veränderte gesellschaftliche und schulische Wirklichkeit<br />

einstellen müssen, die nicht nach Maßgabe pädagogischer Einheitsideale<br />

erwartet werden darf. Kulturelle Vielfalt ist ebenso wenig ein Phänomen,<br />

das durch geeignete staatliche Maßnahmen zum Verschwinden gebracht<br />

werden kann, wie die Vielfalt von Familienformen oder die Nichtlinearität<br />

künftiger beruflicher Tätigkeiten. Viele Lehrkräfte und Studierende<br />

sind von der Erwartung bestimmt, dass die früheren Verhältnisse die richtigen<br />

gewesen seien und die Zukunft an der Vergangenheit der monokulturellen<br />

Verschulung gemessen werden könne 68 . Letztlich geht es bei dem<br />

Thema Heterogenität und Differenz um die Frage, auf welche gesellschaftliche<br />

Zukunft die Schule und mit ihr die Lehrerbildung eingestellt werden<br />

soll. Und es spricht für die Macht<br />

68<br />

Eine solche Praxis hat es historisch nie gegeben, wenn man Milieudifferenzen, Arbeits-<br />

oder Armutsmigrationen, konfessionelle Abgrenzungen und ähnliche Faktoren<br />

in Rechnung stellt.

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